Erfahrungsbericht: Lydia
„Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und zahlreiche neue Leute aus aller Welt kennengelernt“
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Curtin University Singapore
Universität
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Singapur
Land
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Auslandssemester im Bachelor
Programm
Bewerbung, Planung, Organisation…
Ursprünglich hatte ich mein Auslandssemester erst ganz am Ende des Studiums geplant, mich aber im späten Juli dieses Jahres doch dazu entschlossen, es auf das aktuelle Wintersemester vorzuziehen (Wie gesagt, ich bin da eher spontan veranlagt ;D). Daraufhin habe ich mich über IEC an der Curtin University beworben und nach nur etwa drei Wochen auch schon die Zusage erhalten. Der Bewerbungsprozess an sich verlief zum Glück sehr unkompliziert, wodurch trotz der kurzen Zeit soweit alles super geklappt hat. Dennoch würde ich generell jedem dazu raten, sich rechtzeitig zu informieren, so eine kurzfristige Organisation kann schon echt Nerven kosten!
Warum Singapur?
Ich habe mich schon immer für andere Länder und ihre Kulturen interessiert und innerhalb Europas schon einiges gesehen. Deshalb stand für mich auch von Anfang an fest, dass es für mein Auslandssemester auf jeden Fall über die europäische Grenze hinausgehen soll. In Asien war ich noch nie und das muss nun endlich einmal geändert werden! Singapur beherbergt laut Reiseführer viele verschiedene, vor allem asiatische, Nationalitäten und Kulturen und bietet dadurch die Möglichkeit, Asien sozusagen „in einem Land“ zu erleben. Außerdem liegt der Stadtstaat relativ zentral im südostasiatischen Raum, wodurch sich gute Gelegenheiten ergeben sollten, auch umliegende Länder zu erkunden.
Orientation Week und erste Tage in Singapur
In Singapur angekommen und ich kann sagen, es gefällt mir bisher wirklich gut. Auch wenn mich bei Ankunft am Flughafen erst mal der Schlag getroffen hat (bei 31 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 80%) und ich mich ernsthaft gefragt habe, wie ich das nur vier ganze Monate aushalten soll, gewöhne ich mich nun so langsam an das Wetter. Die ersten Tage habe ich auch gleich genutzt um die Stadt zu erkunden. Zum Sightseeing kann ich auf jeden Fall die „City Sightseeing“-Busse empfehlen, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abfahren und jeder individuell entscheiden kann wo er ein- und wieder aussteigen will (Hop-on/off-System). Ist zwar typisch „Touri“, aber gerade wenn man sich noch nicht auskennt ein guter Weg, um die Stadt etwas näher kennenzulernen.
Dann hat auch schon die Einführungswoche an der Curtin begonnen, welche aus insgesamt drei Tagen bestand (Montag, Mittwoch, Freitag) und in der erst einmal alle wichtigen Formalitäten geklärt wurden. Zu diesen zählte unter anderem die Aktivierung zweier Studenten-Accounts, über welche man sich online für Kurse registrieren kann und außerdem alle relevanten Studienmaterialien für seine Kurse erhält, sowie die Fertigstellung der ICA-Dokumente (ICA = Immigration & Checkpoints Authority) für den Student’s Pass. Dieser stellt das Visum dar, mit welchem ausländische Studenten dazu berechtigt sind in Singapur zu studieren. Außerdem haben wir ein paar Mitarbeiter der Curtin kennengelernt, die uns einiges über die Uni und den generellen Ablauf am Campus erzählt haben. Unter anderem auch, dass sich jeder Student vor dem ersten Kurs eines jeden Tages per Fingerabdruck an- und nach dem letzten Kurs wieder abmelden muss, um die eigene Anwesenheit nachzuweisen. Als ausländische Studentin muss ich 90% meiner Studienzeit am Campus anwesend sein. Das bedeutet Montag bis Freitag mindestens drei Stunden pro Tag, selbst wenn ich an einem Tag keine Kurse habe. Diese Regelung wurde von der Regierung festgelegt, um sicherzustellen, dass ausländische Studierende auch wirklich nur zum Studieren hier sind und nicht etwa zum Arbeiten. Zugegeben, meine Begeisterung für diese Maßnahme hielt sich anfangs doch sehr in Grenzen ;D Mittlerweile bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass sie eigentlich auch von großem Vorteil ist. So kann an Tagen, an denen keine Kurse stattfinden, die Zeit am Campus genutzt werden, um beispielsweise an den Hausarbeiten zu schreiben, die für die meisten Kurse wöchentlich anstehen (an der Uni macht man das doch lieber als zu Hause, wo es unzählige andere Dinge gibt die man tun könnte :D). Außerdem bin ich ja schon auch zum Studieren hier und nicht nur auf Urlaub ;)
Wohnen & Verpflegung
Schon vor meiner Ankunft in Singapur, hörte ich so einige „Horrorstorys“ über die unglaublich hohen Lebenshaltungs- und vor allem Wohnkosten in einer Stadt, die wohl insgesamt zu den teuersten weltweit gehört. Sicher ist es kein Geheimnis, dass Wohnen in Singapur nicht gerade zu den kostengünstigsten Angelegenheiten zählt. Man sollte sich daher von vorn herein darauf einstellen, hier auf jeden Fall mehr investieren zu müssen, als in Deutschland.
Nach einigen Tagen im Hostel und einer recht stressigen (und zugegeben auch etwas nervenaufreibenden) Zeit der Wohnungssuche, habe ich eine Wohnung gefunden und möchte nun meine Erfahrungen und Eindrücke mit euch teilen.
HDB, Condominium, Private Housing
Generell werden in Singapur drei verschiedene Arten von Wohnanlagen unterschieden. HDB’s sind plattenähnliche, vom Staat errichtete Bauten, welche die wohl günstigste Form des Wohnens darstellen. Ca. 80 Prozent der ansässigen Bevölkerung lebt in solchen Anlagen. Wer es etwas luxuriöser mag, sollte in sogenannten Condominiums (kurz Condos) gut aufgehoben sein. Diese Wohnanlagen sind meist neuer und moderner (und somit auch um einiges teurer) als HDB’s und verfügen über zusätzliche Ausstattungen wie z.B. Swimmingpool und Fitnessraum. Die dritte Form des Wohnens sind sogenannte Private Apartments. Diese befinden sich in Wohnanlagen, die grundsätzlich mit Condos vergleichbar sind, nur dass sie meist nicht über die oben genannten Annehmlichkeiten verfügen. Ich selbst bin in einer solchen Anlage untergekommen und wohne dort zusammen mit zwei Japanerinnen in einer WG.
Egal für welche Art des Wohnens man sich letztendlich entscheidet, ich würde jedem dazu raten, sich die Wohnungen hier vor Ort anzuschauen. Von allen Zimmern die ich besichtigt habe (und das waren wirklich nicht wenige), hatte der Großteil keinerlei Ähnlichkeit mit dem, was auf den Fotos in den Anzeigen abgebildet war. Einige der Zimmer hatten keine Fenster oder waren um einiges kleiner als beschrieben. Deshalb also, lieber etwas mehr Aufwand betreiben und so am Ende ein Zimmer finden, in dem man sich wirklich wohlfühlt. Schließlich will man ja immerhin vier Monate darin leben und sich einigermaßen zu Hause fühlen ;)
Stadtbezirke in der Nähe der Curtin University
Wer in unmittelbarer Nähe zur Uni wohnen möchte, sollte sich auf jeden Fall im Bezirk Whampoa, in welchem die Curtin University liegt, umsehen. Andere Bezirke in der Nähe sind Toah Payoh, Balestier, und Novena. Ich selbst lebe in letzterem und kann nur sagen, die Lage ist wirklich super. Zwar liegt meine Wohnung nicht in unmittelbarer Campus-Nähe, dafür aber so ziemlich genau in der Mitte zwischen Uni und Stadtzentrum. In beide Richtungen brauche ich mit dem Bus, je nach Verkehrslage, gerade mal 15-25 Minuten.
Hier noch ein paar empfehlenswerte Websites zur Wohnungssuche:
www.easyroommate.com.sg (keine Maklergebühren)
www.nestia.com (teileweise ohne Maklergebühren)
rentinsingapore.com.sg (teileweise ohne Maklergebühren)
Uni & Kurse
Ok, ganz so schlimm ist es vielleicht nicht ;D Trotzdem bereitet einem das Studium hier um einiges mehr Stress als in Deutschland, was ich in den letzten zwei Wochen in Form der Mid-term-Exams/-assignments auch deutlich zu spüren bekommen habe.
Während an deutschen Unis der Stress ja meist erst am Ende des Semesters so richtig anfängt, ist man in Singapur das gesamte Semester über voll gefordert. Neben den schon genannten Mid-term-Exams- bzw. -assignments, sind auch sonst fast jede Woche irgendwelche Hausaufgaben zu erledigen, so dass eigentlich immer irgendetwas für die Uni zu tun ist. Hier verdient man sich das Wochenende wirklich ;D
Die Anforderungen sind also um einiges höher, dafür sind die Dozenten aber sehr freundlich und hilfsbereit und stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung. Da, anders als in Deutschland die Vorlesungen hier in Klassen von 15-20 Leuten stattfinden, besteht eine viel persönlichere Verbindung zwischen Dozenten und Studenten (die meisten Dozenten sprechen wir mit Vornamen an) und es wird sich deutlich mehr Zeit für jeden Einzelnen genommen.
Mit anderen Mitstudenten in Kontakt zu kommen ist dafür gar nicht so einfach. Die meisten sind eher weniger aufgeschlossen und bleiben lieber für sich, was sicherlich auch daran liegt, dass sie sich aufgrund der hohen Leistungsanforderungen voll aufs Studium konzentrieren wollen. Anfangs war das alles schon sehr gewöhnungsbedürftig, durch diverse Gruppenarbeiten habe ich aber mittlerweile trotzdem schon einige nette Leute kennengelernt.
Die Prüfungsphase hier hat sich insgesamt über zwei Wochen erstreckt, ich war mit meinen allerdings schon innerhalb einer Woche durch. Ich habe an der Curtin vier Kurse belegt und in dreien dieser eine Prüfung geschrieben. Insgesamt kann ich sagen, dass die Prüfungen hier etwas leichter waren als in Deutschland, da die Hälfte des Stoffes ja schon in den Mid Term Exams abgefragt wurde und somit am Ende nicht mehr der Stoff des gesamten Semesters drankam. Außerdem machen die Abschlussprüfungen hier, anders als das meist in Deutschland der Fall ist, „nur“ 20 bis 40 Prozent der Gesamtnote aus, der Rest besteht aus Assignments, Gruppenprojekten und Hausaufgaben.
Trotzdem war ich natürlich mehr als froh, als die letzte Prüfung geschafft war und ich endlich mehr von Asien zu sehen bekommen konnte!
Freizeit
Singapur ist kostspielig und nur ein wirkliches Vergnügen, wenn man ausreichend Geld in der Tasche hat? Nicht unbedingt. Trotz dem der Staatstadt den Ruf weg hat ein sehr teurer zu sein, gibt es auch unzählige Freizeitmöglichkeiten, die völlig umsonst oder nur für kleines Geld zu erleben sind. Im Folgenden möchte ich euch ein paar davon vorstellen.
- Botanic Gardens
Perfekt geeignet zum Spazieren, Joggen oder Picknicken, ab und zu finden hier auch Open Air Konzerte statt. Highlight: Der Orchideengarten mit Cool House, in dem man für einen kurzen Moment der drückenden Hitze entkommen kann. Dieser Bereich der Botantic Gardens kostet zwar Eintritt, jedoch mit Studentenausweis nur 1S$ (Singapur-Dollar), der ja wohl zu verkraften ist…und es lohnt sich wirklich ;)
- MacRitchie Nature Reserve
Ein kleines Stück Urwald mitten in Singapur und somit der perfekte Ort für alle Wanderfreunde und Naturliebhaber.
Aber Vorsicht mit mitgebrachtem Essen: diebische Affen warten nur darauf, unachtsamen Besuchern ihre Snacks abzustauben!
Außerdem bietet das Reservat noch einen Treetop Walk, von dem aus man eine tolle Aussicht auf den „Dschungel“ von oben hat. Und das Beste ist: auch hier zahlt man keinen Eintritt.
- Freiluftkino
Nach dem Konzept von Autokinos (nur ohne Autos) veranstaltet MovieMob, frei nach dem Motto „einige der besten Dinge im Leben sind umsonst“, etwa zwei bis drei Mal im Monat kostenlose Filmabende, teilweise sogar mit gratis Popcorn und Getränken. Veranstaltungszeit und -ort werden meist kurz vorher auf der Facebook-Seite bekannt gegeben.
- Tempelbesuche in Chinatown oder Little India
Der buddhistische „Buddha Tooth Relic Temple” in Chinatwon und der hinduistische „Sri Srinivasa Peruma Temple“ in Little India sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Ersterer hat sogar einen Rooftop Garden und beherbergt ein eigenes Museum.
- Kostenlose Konzerte an der Esplanade
Für Musikbegeisterte mit kleinem Geldbeutel, gibt es die Möglichkeit, verschiedene kostenlose Konzerte in Singapur zu besuchen.
Und das nicht nur in den schon genannten Botanic Gardens, auch im „Outdoor Theatre“ an der Esplanade bei Marina Bay, finden fast jeden Abend gegen 19:00 Uhr bei gemütlicher Atmosphäre gratis Konzerte statt!
- Sentosa Island
Die kleine Insel im Süden Singapurs ist vor allem durch die dort gelegenen Universal Studios, den Wasserpark oder seine Großaquarien bekannt. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, Sentosa zu besuchen, ohne Unmengen an Geld auszugeben. Ok, der Zutritt zur Insel ist nicht ganz umsonst, aber mit 1S$, wenn man den Weg über die Brücke, welche Sentosa mit dem Festland verbindet, zu Fuß zurücklegt, fast umsonst. Angekommen, kann man hier die Zeit entweder am Strand verbringen, spazieren oder an den kostenlosen Walking-Touren zum Fort Siloso teilnehmen, einem Relikt aus dem zweiten Weltkrieg. Die gratis Touren finden immer freitags, am Wochenende und an Feiertagen statt und werden um 12:30 und 15:30 Uhr angeboten. Außerdem gibt es einen kostenlosen Shuttle Service, mit dem man sich um die ganze Insel fahren lassen kann.
- The Pinnacle@Duxton
Auch wenn diese Attraktion nicht ganz kostenlos ist, muss ich sie einfach mit hier aufzählen. Das Pinnacle@Duxton ist eigentlich ein Wohnhaus, mit einer riesigen Dachterrasse, von welcher aus man für 6 S$ eine atemberaubende Aussicht auf die Hochhäuser der Stadt hat. Lohnt sich vor allem abends, wenn die Stadt beleuchtet ist und ist immer noch eine günstige Alternative, beispielsweise zum Skypark auf dem Marina Bay Sands, für den man immerhin ganze 20 Dollar hinblättern muss!
- Light & Watershow bei Marina Bay
Am Ufer der Bucht Marina Bay findet jeden Abend erst um 20:00 Uhr und ein zweites Mal um 21:30 Uhr eine 15-minütige Lichtershow statt. Mittels von Lasern, LEDs, riesigen Wasserfontänen und begleitet von Musik, wird dabei der Lebenszyklus eines Singapurers dargestellt.
- Für Mädels: Ladies Night ausnutzen!
Feiern in Singapur kann richtig teuer werden, es sei denn man ist eine Frau und geht mittwochs aus. Dann ist hier nämlich Ladies Night. Eintritt und ein oder zwei Getränke sind dabei meist umsonst
- East Coast Park
Ein 15 km langer Strandabschnitt, der perfekt geeignet ist um zu schwimmen, zu entspannen oder einfach nur den Menschenmassen in der Stadt zu entkommen. Grillplätze stehen jedem frei zur Verfügung und sogar campen kann man hier umsonst, wenn man sich rechtzeitig eine Genehmigung besorgt.
Highlights
Ein riesen Vorteil von einem Auslandssemester in Singapur ist natürlich die gute Ausgangslage für anschließende Reisen in Südostasien. Nach meinen Abschlussprüfungen, habe ich Singapur dann wie gesagt auch direkt in Richtung Indonesien verlassen, wo ich auf Bali, den Gili Inseln und Lombok war. Anschließend bin ich dann noch nach Vietnam und Kambodscha gereist. Alle drei Länder kann ich nur wärmstens weiterempfehlen, ich hatte wirklich überall eine unbeschreiblich tolle Zeit! Nur leider viel zu kurz, am liebsten würde ich noch lange weiterreisen! Nun muss ich aber nach sechs wundervollen Wochen wieder zurück nach Deutschland, wo dann Anfang April auch schon das nächste Semester an meiner Uni losgeht.
Fazit
Allgemein kann ich sagen, dass es eine sehr bereichernde Erfahrung war, sowohl auf mein Studium bezogen, als auch auf meine persönliche Entwicklung. Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und zahlreiche neue Leute aus aller Welt kennengelernt. Im Folgenden habe ich einmal die für mich wesentlichen sowohl positiven als auch einige negative Aspekte meines Auslandssemesters zusammengetragen.
Generell gibt es überwiegend Positives über meine Zeit in Singapur zu sagen. Ein Grund für ein Auslandssemester dort, war für mich vor allem die hohe Bildungsqualität für welche der Stadtstaat ja bekannt ist. Dies hat sich im Laufe des Semesters für mich dann auch bestätigt. Die Dozenten waren alle super kompetent und die Kurse sehr interessant, was mein Studium wirklich bereichert hat. Was mir persönlich an der Curtin gefallen hat war, dass es kaum andere deutsche Studenten gab. Je nachdem was Ihr so sucht kann das natürlich auch negativ sein, aber meiner Meinung nach ist der Sinn eines Auslandssemesters ja vor allem, mit anderen Nationen und Kulturen in Kontakt zu kommen. An der Curtin geht es diesbezüglich sehr multikulturell zu, die Studenten dort kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, vor allem aus dem südostasiatischen Raum. Ein weiterer Vorteil eines Auslandssemester in Singapur ist die hohe Sicherheit dort, der Stadtstaat zählt ja bekanntlich zu den sichersten Ländern der Welt. So kann man auch nachts ohne Bedenken allein herumlaufen. Zum Schluss ist natürlich noch die ausgezeichnete Ausgangslage für an das Semester anschließende Reisen in Südostasien zu erwähnen. Länder wie Indonesien, Thailand, Malaysia oder Vietnam sind innerhalb weniger Stunden mit dem Flugzeug zu erreichen.
Was mir insgesamt nicht so gut gefallen hat, war die Anwesenheitspflicht am Campus, auch an vorlesungsfreien Tagen. Gerade am Anfang des Semesters, wo ja noch nicht so viel für die Uni zu tun war, hat man die erforderliche Zeit von mindestens drei Stunden pro Tag am Campus einfach nur abgesessen, was meiner Meinung nach ziemlich unnötig war. Diese Tage hätte man sonst zusammen mit dem Wochenende schon einmal für kleinere Reisen nutzen können. Außerdem etwas schade fand ich, dass es an der Curtin keinerlei Kennenlern-Veranstaltungen oder Sonstiges gab, wodurch es gerade am Anfang natürlich wesentlich leichter gewesen wäre, Anschluss zu finden.
Alles in allem bereue ich mein Auslandssemester aber keineswegs, ich hatte eine wirklich aufschlussreiche Zeit, die von vielen neuen Erfahrungen, interessanten Menschen und Einblicken in viele verschiedene Kulturen geprägt war.
Wer ein Auslandssemester oder-studium in dem südostasiatischen Stadtstaat plant, sollte sich jedoch auch im Klaren darüber sein, dass Studieren in Singapur vergleichsweise ziemlich arbeits- und zeitaufwändig ist und das typische, eher gelassenere „Feier-Studentenleben“ wie man es oft aus Deutschland kennt, dort eher weniger anzutreffen ist.
Wer aber seinen persönlichen Horizont erweitern, Menschen aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten Kulturen kennenlernen will und gleichzeitig Wert auf hochwertige Studienqualität legt, dem kann ich ein Auslandssemester in Singapur auf jeden Fall empfehlen.
Ich wünsche jedem, der ein Auslandssemester in Singapur plant, eine tolle Zeit und maximale Erfolge :)