Erfahrungsbericht: Mario
„Was folgte waren zwei Tage voll Sonne, cooler Leute, gutem Essen und vor allem Surfen!“
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University of Technology Sydney
Universität
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Australien
Land
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Auslandssemester im Bachelor
Programm
Ankunft in Sydney
And so the journey begins...
so lautet das Motto der „Welcome Week“ der UTS Housing Gemeinschaft, die alle vier Studenwohnheime der University of Technology einschließt. Geboten sind verschiedene Events, wie Ausflüge zum Bondi Beach, zur Harbour Bridge und zum Opernhaus, Sportveranstaltungen und viele andere Gelegenheiten um Freunde zu finden, wie zum Beispiel BBQs, Movie Nights, Partys, Pancake Cometogethers und und und..
Aber nun von Anfang an. Los ging das Ganze am 19. Juli um halb 11 Uhr abends vom Münchner Flughafen. Im Nachhinein betrachtet hätte ich allerdings meinen Flug so buchen sollen, dass ich am 19. Juli ankomme, um von Anfang an bei der Welcome Week dabei zu sein. Naja, es ist, denke ich, immer leicht, Anschluss zu finden, wenn man in einem Wohnheim wohnt, egal wann man anreist.
Als ich dann um 5:30 Uhr am Flughafen in Sydney ankam, fand ich die ersten Gleichgesinnten an der Haltestelle für den Shuttletransport der UTS, der uns direkt zur UTS Housing Zentrale kutschierte. Dort erhielten wir unsere Schlüsselkarten und den Welcome Bag, der viel Informationen und kleine Geschenke enthielt, bevor es weiterging zu den Wohnhäusern. Um ca. 8 Uhr bin ich dann in meiner 4er WG im Studentenwohnheim Gumal Ngurang angekommen, wobei ich der dritte Ankömmling war, die vierte, eine Columbianerin namens Maria kam drei Tage später.
Die beiden anderen Mitbewohner sind ein ziemlich hipper chinesischer Materialwissenschaftler namens Toni (Toni ist sein englischer Name, der etwas handlicher ist als der Chinesische) und die BWLerin Veera aus Finnland. Alle drei waren von Anfang an sehr freundlich, entgegenkommend und unternehmungslustig und zeigten mir auch gleich nach meiner Ankunft das nahe gelegene Einkaufszentrum, in dem wir die ersten Besorgungen wie Lebensmittel, Bettzeug, Geschirr, Töpfe, Besteck und Handyvertrag erledigen konnten.
Die ersten Tage verbrachte ich viel Zeit mit den Mitbewohnern und erkundete mit Ihnen die Stadt. Mit Toni und seinen chinesischen Gefährten ging ich zum Beipsiel zum Opera House, mit der Columbianerin ging ich an einem anderen Tag im Morgengrauen laufen. Alles in allem eine bunt gemischte, aber ausgeglichene WG. Ein echter Glücksfall.
Neben den Welcome Week Events von den UTS Housing Networkern musste ich mich auch um organisatorische Dinge kümmern, wie meinen Studentenausweis abholen und die Einschreibung in meine Kurse erledigen. Ich habe mich zwar bereits vor Monaten für einige Kurse beworben, leider erfüllte ich nur für einen die Vorrausetzungen. Halb so wild, die Ansprechpartner im UTS Student Service Center helfen sehr gerne und bleiben stets geduldig und freundlich, auch wenn man 5mal nachfragt.
Um die letzten Uniangelegenheiten zu erledigen und einen perfekten Vorlesungsstart zu garantieren bietet die UTS eine „Orientation Week“ an, die jeder individuell gestalten kann mit, z.B. Workshops, free BBQs oder fakultätsinternen Events.
Studium an der UTS
Orientation Week!!
Der Fokus der ersten Woche lag darauf lag neue Leute kennenzulernen, restliche Probleme zu lösen und einigen wichtigen Persönlichkeiten zuzuhören. Diese waren in den verschiedenen Willkommensveranstaltungen zu hören. Zum einen gab es ein allgemeines Event für alle UTS- Studenten und zum anderen eines für alle internationalen Studenten. Beide waren verpflichtend und fassten schön zusammen, was wo zu finden ist und wie die Uni funktioniert. Außerdem veranstalteten die Wohnheime auch ein Meeting, in dem nochmal alle Regeln und Bedingungen erklärt wurden.
Das restliche Programm der Orientierungswoche konnte man selbst bestimmen und bestand bei mir aus einer Campus Tour, in der einem, unter anderem, die Fakultäten, die Bibliothek und wichtige Anlaufstellen der Uni gezeigt wurden. Außerdem besuchte ich eine nicht ganz so hilfreiche Veranstaltung namens „How to find a part time job“ und ein ziemlich witziges Speed Friending Meeting und natürlich gabs auch Freibier. In der gesamten Zeit waren permanent sogenannte „Peer Networker“ anwesend, Studenten höheren Semesters, die zum Teil die O- Week organisierten und immer für Fragen offen waren. Abends traf man sich meistens zuerst auf der Dachterrasse des größten Wohnheims „Yura“ im 21. Stock, oder man schloss sich anderen, vom Wohnheim organisierten, Partys an.
Abschließend am Wochenende fuhren wir mit dem Bus nach Coogee (10min), um von dort an der Küste entlang zum Bondi Beach zu spazieren.
Kalt erwischt
Nachdem sich die ersten zwei Wochen wie der beste Urlaub überhaupt angefühlt haben, wurde ich in der dritten Woche auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der eigentliche Grund, warum ich hier bin, ist ja das Studium. Ich befinde mich jetzt in der zweiten „richtigen“ Woche nach der Orientation Week und es hat schon ziemlich Fahrt aufgenommen.
Kleine Tests, sind in fast allen Kursen zu finden sind, haben neben anderen kleinen Aufgaben, wie Laborprotokolle oder Präsentationen, Einfluss auf die Endnote, wodurch die abschließende Klausur nur noch mit 40- 60% gewichtet ist. Diese Strategie, die Studenten schon unter dem Semester auf Trapp zu halten, kenne ich zwar auch aus Deutschland, aber weitaus nicht so ausgeprägt, was vermutlich auch von Studium und Uni abhängt.
Belegt habe ich die Fächer (und habe damit ein Fach weniger als Vollzeitstudenten):
- Chemie I
- Festigkeitslehre
- Strömungsmechanik
Bis jetzt bin ich damit gut bedient, habe mir aber einen kleinen Nebenjob zugelegt, um mehr mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und um die hohen Lebenskosten mit der großzügigen Vergütung auszugleichen.
Im Allgemeinen wird man hier sehr gut auf die Klausuren vorbereitet und Überraschungen während der Prüfung sind selten. Solange man die Tutorials beherrscht, kann einem eigentlich nichts passieren. Und da man unter dem Semester schon ca. 50% der Gesamtnote eingesammelt hat, gelingt es den Wenigsten in einem Kurs durchzufallen. So hält die UTS die Durchfallquote gering, aber hat dennoch einen gewissen Standard und eine gute Note zu erzielen ist trotzdem kein Spaziergang.
Noch ein Tipp für alle künftigen UTS-Studenten: Als nicht- Muttersprachler bekommt man zusätzliche 10 Minuten Bearbeitungszeit und ein Wörterbuch zur Verfügung gestellt. Dafür muss man sich aber am Anfang des Semesters anmelden!
Spring Break in Australien
Spring Break!!: Sydney Touri Tour
Zum Glück habe ich über die Ferien keine „Hausaufgaben“ bekommen, was auch die Regel ist bei der UTS, sodass sich jede noch so fleißige Biene eine Woche Auszeit gönnen kann. Da ich ziemlich wenig Anwesenheitspflicht in meinem Studium habe, nämlich genau 1x 3h in der Woche und ein Laborpraktikum nach der StuVac (Study Vacation) ausgefallen ist, konnte ich mir sogar zwei solide Wochen Spaß erlauben. Anders ist das bei den Kollegen der Business Faculty, hier wird bei vielen Vorlesung oder Übung die Anwesenheit per Unterschrift geprüft.
Ich unternahm in den Ferien einen Roadtrip mit zwei Gästen aus Deutschland. Ich liefere euch die Reise in chronologischen Scheibchen.
Aber zuerst eine kleine Zusammenfassung von unserer Route: Bevor wir mit einem gemieteten Camper Van die Reise antraten, zeigte ich den Besuchern vier Tage lang Sydney. Danach war unser erster Stopp South West Rocks, wo wir aber nur eine Nacht blieben, um möglichst schnell nach Byron Bay zu kommen. Dort verbrachten wir dann drei Tage und fuhren danach Richtung Noosa, wobei wir auf dem Weg dorthin einen Zwischenstopp in Surfers Paradise einlegten. Die letzten beiden Stopps für mich waren Rainbow Beach und Fraser Island, wobei Fraser noch ein richtig guter Abschluss war, bevor ich mich wieder mit Bus und Flugzeug Richtung Sydney begab.
Also zunächst ein paar Worte zur Sightseeing-Tour in Sydney. Am ersten Tag gingen wir vom Wohnheim aus zu Fuß durch die City zum Royal Botanic Garden, wovon man einen hervorragenden Ausblick und auf die Harbour Bridge hat.
Die Harbour Bridge durfte natürlich nicht fehlen und war der nächste Stopp unserer Tour. Für 8 Dollar durften wir dann die 200 Stufen zum Pylon Lookout erklimmen, eine Aussichtsplattform auf einer der vier Türme am Anfang und Ende der Brücke. Zu den 200 Dollar, die man blechen muss um auf die Brücke, bis zum obersten Punkt des Stahlgerüsts, zu klettern, jedoch vergleichsweise günstig. Danach ging es für uns noch an den Strand, genauer gesagt zum Shelly Beach. Er ist einer der seltenen Strände in Sydney, der von den hohen Wellen geschützt ist und ideal zum Baden, Plantschen und Schnorcheln.
Das Hauptevent des nächsten Tages war das AFL Match Sydney Giants gegen die Sydney Swans. Australien Football ist ein bisschen wie eine Mischung zwischen Rugby und Fußball und für uns Deutsche, die das vergleichsweise lahme Fußballspielen gewohnt sind, sehr unterhaltsam.
Am Sontag, bevor meine Ferien offiziell begannen, machten wir noch einen Abstecher zu den Blue Mountains, deren Fuß 2h Zugfahrt entfernt liegt. Weil wir unser Mittagessen selber mitgenommen haben und die Öffentlichen am Sonntag nur 2,50 kosten, gab es an diesem Tag sehr viel Spaß für sehr wenig Geld. Wir wählten den Wanderweg von Katoomba nach Leura, der an den Three Sisters vorbeiführt und viele beeindruckende Aussichten und Wasserfälle zu bieten hat. Was ich aber von meinen Leuten an der Uni so mitbekommen habe, kann man hier bei der Auswahl der Route nichts falsch machen.
Spring Break 2: Byron Bay
Nach vier anstrengenden Tagen voller Sightseeing und stressiger Stadtatmosphäre, war es Zeit für unseren Roadtrip Sydney zu verlassen. Um 9 Uhr morgens wartete unser Camper Van schon gesattelt und gestriegelt beim Autovermieter, als wir ankamen. Wir zahlten um die 800 € für zwei Wochen für das den Camper Van. Ob das billig oder teuer ist, weiß ich leider nicht, da meine Gäste sich um die organisatorischen Angelegenheiten der Reise gekümmert haben.
Den ersten Tag unserer Reise verbrachten wir fast ausschließlich auf der Straße, denn uns zog es in den warmen Norden. In Sydney war das Wetter zwar recht angenehm für eine Stadtbesichtigung, von Badewetter konnte man jedoch noch nicht sprechen.
Nach ungefähr 6 Stunden Fahrt suchten wir uns einen Camingplatz in South West Rocks, einem sehr kleinen, aber doch bekannten Ort direkt an der Küste. Vermutlich hätte man in einem Tag den Weg nach Byron Bay geschafft, aber da es im September doch ziemlich früh dunkel wird, nämlich um halb 6, legten wir doch diesen Zwischenstopp ein. Zum Glück! Denn der Campingplatz unsere Wahl lag inmitten eines Nationalparks und unser direkter Nachbar war eine große Kängurufamilie. Am Ende sahen wir dann auch noch Wale an der Küste vorbeischwimmen. Zwar mehrere hundert Meter entfernt aber doch klar erkennbar. Wir befanden uns nämlich in der Whale- Watching Season (ca. Juli- Oktober). Außerdem bekamen wir den Stellplatz von einem äußert netten Ehepaar geschenkt, das diesen ausversehen mitgebucht hatten. Nächsten Morgen um 6 Uhr morgen machten wir uns dann schon wieder auf den Weg und waren noch vor Mittag in Byron Bay. Dort entschieden wir uns, die nächsten vier Tage in einem Hostel zu verbringen, da es sich preislich kaum von einem Campingplatz unterscheidet. Eine Nacht kostete uns ca. 30$ im „Bagpackers- Inn“.
Byron Bay ist eine kleine und sehr alternative Stadt und, obwohl wir eher nicht auf diesem „Hippie- Trip“ sind, war es im Nachhinein fast die beste Zeit unseres Urlaubs.
Spring Break 3: Fraser Island
Nach Byron Bay fuhren wir weiter Richtung Norden zur Gold Coast. Dort legten wir einen Zwischenstopp für 4h in Surfers Paradise ein, um den Strand und die Stadt zu sehen. Von der entspannten Atmosphäre Byron Bays verwöhnt, hielt uns die Stadt jedoch nicht lange und wir machten uns weiter auf den Weg nach Noosa um dort die nächste Nacht zu verbringen.
In Noosa angekommen, kehrten wir ins Dolphins Beach House ein, wieder ein Bagpacker Hostel mit fairen Preisen (25AUS$/Nacht) und gratis Surfbrett Verleih! Nächsten Tag besuchten wir dann noch den Nationalpark und machten uns aber, wegen schlechtem Wetter, schnell auf den Weg nach Rainbow Beach.
Rainbow Beach ist ein typischer Durchreiseort. Denn es ist der Ausgangspunkt für alle Touren nach Fraser Island. Dahin ging es auch für uns am nächsten Morgen. Unsere Gruppe bestand aus 4 vollbesetzten Geländewagen und nur einem Ranger. Das heißt wir konnten selbst den Strand entlangdüsen! Da es auf Fraser Island keine Straßen gibt sind nur Fahrzeuge mit Vier Rad Antrieb erlaubt und so sind diese Touren eine ziemlich gute Lösung. Am ersten von drei Tagen besuchten wir den Lake Mc Kenzie, ein Süßwasser See inmitten der Insel mit kristallklarem Wasser und schneeweißen Sand. Da es bereits zu dämmern begann machten wir uns danach schon wieder auf den Weg zum Campinglager, wo wir den auch die andere Nacht verbringen sollten.
Die nächsten Tage fuhren wir mit den Geländewägen zu den schönsten Stellen der Insel, wie zum Beispiel einer Quelle, natürlichen Pools am Meer und einem vor 100 Jahren gestrandetem Schiff. Für mich war der Roadtrip nach diesem Erlebnis vorbei und ich stieg nach einer weiteren Nacht in Rainbow Beach in den nächsten Bus nach Brisbane. Von dort ging es mit dem Flugzeug weiter nach Sydney zu meinem neuen Zuhause, wo mich schon meine Mitbewohner erwarteten. Obwohl meine Ferien jetzt vorbei waren, war ich doch froh wieder in der vertrauten Stadt zu sein.
Highlight
Halbzeitstress und Surfing
Neben der Lernerei habe ich in den letzten Wochen meine Surfkarriere gestartet. In der ersten Woche wurde in den Willkommensveranstaltungen für ein Surfcamp geworben, in dem alle UTS-Studenten 100$ Rabatt erhalten. Daraus ergibt sich ein Gesamtpreis von umgerechnet 180€, was mit der beinhalteten Verpflegung und Übernachtung ein wirklich fairer Preis ist.
Los ging es am Freitagabend. Zwei meiner Mitbewohner, die ebenfalls das Camp gebucht haben, ich und einige weitere UTS-Studenten trafen sich am Bahnhof, von wo uns der Bus zum zwei Stunden entfernten 7 Miles Beach brachte. Dort wurden wir vom Team, was aus Surflehrern und Köchen bestand, herzlich empfangen und in Gruppen eingeteilt. Die Unterkünfte waren kleine Bungalows in einem abgetrennten Bereich auf einem Campingplatz und boten Platz für sieben Personen. Was folgte waren zwei Tage voll Sonne, cooler Leute, gutem Essen und vor allem Surfen!
Nach diesem Wochenende war jeder zwar erstmal am Ende seiner Kräfte, jedoch so sehr vom Surffieber gepackt, dass viele beschlossen sich ein eigenes Brett zuzulegen. Ich ging am Montagmorgen nach dem Camp zunächst an den Bondi Beach und lieh mir für 30$/2h das Equipment aus und traf danach ebenfalls die Entscheidungen mir ein Board anzuschaffen. Neu kostet ein Anfänger- Surfbrett ca. 300- 400$. Den unverzichtbaren Wetsuit habe ich für 90$ bekommen, wobei man hier normalerweise mit 150$- 200$ rechnen muss. Ich habe mich für ein gebrauchtes Board für 100$ entschieden. Dafür musste ich jedoch bis nach Dee Why, den nördlichen Rand von Sydney fahren. Gefunden habe ich Board und Wetsuit übrigens auf Gumtree.com, einer Anlaufstelle für Jobs und alles Andere, was das Herz begehrt.