Erfahrungsbericht: Mark
„An der San Diego State zu studieren war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.“
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San Diego State University
Universität
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USA
Land
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Auslandssemester im Bachelor
Programm
Vorbereitung & Organisation
Da ich letztes Jahr schon die Möglichkeit hatte im Rahmen des Baden-Württemberg Stipendiums zwei Semester als Austauschstudent an der San Diego State zu studieren freue ich mich euch heute ein paar Tipps und Tricks mitzugeben, welche ich beim letzten Mal bereits gelernt hab und die euch helfen werden die Vorbereitungen für das Auslandssemester erfolgreich abzuschließen.
Nachdem ihr euch so wie Ich dieses Jahr mit IEC an einer Kalifornischen Uni beworben habt, müsst ihr eine amerikanische Botschaft oder ein US-Generalkonsulat besuchen und dort ein Interview vereinbaren, um euer F1-Student Visa zu bekommen. Wichtig ist dabei, dass ihr euch möglichst früh um einen Termin kümmert, da es gut möglich ist, dass der erste freie Termin erst in 6 bis 8 Wochen ist. Ich hatte dieses Jahr gerade so noch Glück einen Termin am 13. August zu bekommen, sodass mein Reisepass mit Visum via Express Versand zwei Tage später pünktlich zum Abflug am 18. August in meinem Briefkasten war.
Wohnen in San Diego
Ankunft
Bevor es mit der Uni so richtig losging hatte ich die Möglichkeit viele kleine Highlights von San Diego zu besuchen, die sich vielleicht nicht unbedingt auf der ersten Seite von Google oder einem Kalifornien Reiseführer befinden.
Wohnen
Ich wohne im Studentenwohnheim BLVD63, welches sich circa 15 Minuten zu Fuß vom Campus entfernt befindet. Das Wohnheim ist unabhängig von der Universität und relativ neu und modern im Resort Stil gebaut, inklusive zwei Pools, einem Jacuzzi, einem Großen Aufenthaltsraum mit TVs, Billiarde und Tischtennis, Lernraumen und einem eigenen Fitnessstudio.
Alternativ ist Pacific Beach eine sehr beliebte Wohngegend für Studenten aufgrund unmittelbarer Nähe zum Strand und sehr fairen Mietpreisen. Allerdings ist ein Auto in diesem Fall ein Muss, ansonsten wird es sehr kompliziert zur Uni zu kommen, da sich die SDSU etwas im Landesinneren befindet.
Studium an der SDSU
Grundsätzlich ist das Studium was den Lernstoff angeht auf einem niedrigeren Niveau als an der Uni Ulm, dafür jedoch mehr an praxisorientiert und zudem sehr „busy“. Man kann auch gerne mal 2-4 Test pro Woche haben, was ein sehr gutes Zeitmanagement vorrausetzt, speziell wenn man an den Wochenenden oder während der vorlesungsfreien Zeit gerne reisen oder San Diego erkundigen will.
An der SDSU gibt es unzählige Angebote wie man sich sozial oder professionell an der Uni engagieren kann. Ich würde mit Nachdruck empfehlen, sich direkt in den ersten Wochen umzusehen, welche Clubs oder Organisationen zu einem passen, speziell wenn man nicht nur in der international Student Community verkehren will, sondern auch Erfahrungen mit der amerikanischen Kultur zu machen insbesondere, wenn man so wie ich zwei Semester an der SDSU verbringt. Es ist nämlich gar nicht so einfach an der San Diego State eine Community zu finden, bei mehr als 30,000 Studenten, welche wahrend und zwischen den Vorlesungen alle sehr beschäftigt sind, sodass es einem schwerfallen kann durch spontane Interaktionen langfristige Beziehungen aufzubauen.
Besonders was Sport angeht bietet die SDSU sehr viel an: Surfing classes, Tennis Club, Soccer Teams, Basketball Recreational Teams, Yoga, und vieles mehr. Das Aztec Recreation Center (ARC) ist das offizielle Uni Gym, welches in den kommenenden Monaten komplett umgebaut wird, sodass ein Komplex entsteht der vergleichbar ist mit dem Trainingszentrum einer Bundesliga Mannschaft. Bereits jetzt befinden sich dort 4 Basketballcourts, insgesamt mehr als 5 Fußball Felder, und ein riesiger Kraft- und Cardiobereich, von der Große her vergleichbar mit der Aula der Uni Ulm.
Neben den zahlreichen Sportangeboten habe ich mich dafür entschieden der Business Fraternity Delta Sigma Pi beizutreten, wodurch ich zahlreiche Freunde und Bekannte mit sowohl amerikanischen als auch internationalen Studierenden geworden bin.
Für einen Student von einer staatlichen deutschen Uni ist das Bildungssystem in den USA schon ein kleiner Kulturschock. Anders als in unseren Horsaalen, passen anstatt 200 Studenten normalerweise nur circa 30-50 Studenten in ein Klassenzimmer. Mit den Professoren ist man meistens „per du“ und es gibt Noten fuer attendance, Mitarbeit und Präsentationen. Schriftliche Prüfungen hat man circa drei pro Semester, meistens Multiple Choice.
Anders als in Deutschland ist es also wichtig regelmassig in den Unterricht zu kommen und mündlich mitzuarbeiten, vor allem da nicht immer alle Vorlesungsunterlagen online zur Verfügung gestellt werden.
Interessante Classes
Classes fur Business-Studenten die ich empfehlen kann:
- Fin-329 International Business Finance (Kim)
- Fin-321 Managerial Economics (Juneja)
- Econ-441 Econometrics (Hilmer)
- BA-350 Management and Organizational Behavior
Classes von denen ihr lieber die Finger lasst:
- BA-370 Marketing (langweilig)
- Econ-490 Money and Banking (schlechte Teacher)
- BA-323 Finance (schlechte Teacher)
Freizeit & Ausflüge
Roadtrips
Was San Diego als location einzigartig macht ist die unmittelbare Nähe zu anderen Highlights der USA Westküste. So sind etwa San Francisco, Las Vegas und die schönsten National Parks in Arizona und Utah (Bryce Canyon, Zion, Grand Canyon, Antelope Canyon) alle in 6-10 Stunden mit dem Auto erreichbar. Sehr viel Spaß machen solche Road Trips natürlich mit anderen internationalen Studenten, welche man in den Wohnheimen oder auf dem Campus kennenlernt.
Die mexikanische Zwillingsstadt von San Diego
Wenn gerade keine midterms anstehen und ich am Wochenende Zeit habe versuche ich so gut wie immer San Diego und Umgebung zu erkunden. Circa 2,5h vom Zentrum San Diego’s befinden sich die Imperial Dunes, ein Wüstenabschnitt mit Dünen direkt an der mexikanischen Grenze.
Fun fact: Die Grenzstadt auf der amerikanischen Seite nennt sich Calexico, während die Stadt auf der mexikanischen Seite Mexicali heißt.
Viele amerikanische Studenten bevorzugen vor allem zum feiern gehen jedoch Tijuana, welche sozusagen die mexikanische Nachbarstadt zu San Diego ist. Ich persönlich war erst ein mal dort und finde es ist eine definitiv sehenswerte Stadt, da man sich im Vergleich zu SD wie auf einem ganz anderen Kontinent fühlt. Ich würde jedoch nicht empfehlen ohne jemanden der fließend spanisch spricht dort unterwegs zu sein, da Tijuana seit Jahrzehnten ein Zentrum für Drogen-/Menschenschmuggel und Kartelle ist.
Fazit
An der San Diego State zu studieren war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Neben dem hervorragenden Wetter und dem wunderschonen Campus gibt es in San Diego noch viele weitere Sachen zu genießen. Von internationaler Küche bis hin zu Natur ist einem alles geboten. Während dem Alltag fühlt man sich eher so als wurde man in einer kleinen Stadt Wohnen (Uni Campus) aber dennoch hat man alle Vorteile einer Metropole direkt am Meer.
Ein meiner Lieblingserfahrungen war das tiefgründige Kennenlernen und Verstehen der amerikanischen Kultur. Der Grund warum ich jedoch jedem einen Auslandsaufenthalt an der SDSU an Herz lege sind die einzigartigen Begegnungen und Freundschaften, die ich machen konnte mit Menschen aus allen Teilen der Welt. Hierbei empfehle ich nachdrücklich, seine Komfortzone zu verlassen und neben anderen Studenten aus Deutschland, auch auf andere internationale Studenten zuzugehen. Auch amerikanische Kommilitonen sind oft sehr offen und freundlich, sodass es ziemlich einfach ist sich anzufreunden. Am besten eignen sich dafür die von der Uni angebotenen außercurricularen Angebote wie Wassersport/Surf Kurse, Ballsportarten oder Organisationen und Clubs wie die Sports Business Initiative oder die Finance and Investment Society. Die gleiche Offenheit gilt übrigens auch für Professoren. Diese sind im Regelfall sehr hilfsbereit und interessiert daran den Studenten zu helfen.