Erfahrungsbericht: Nina
„In diesem Semester habe ich nicht nur tolle Freundschaften mit einzigartigen Menschen, die aus verschiedenen Ländern kommen, geschlossen, sondern habe mich auch selber weiterentwickelt.“
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Carleton University
Universität
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Kanada
Land
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Auslandssemester im Bachelor
Programm
Vorbereitung & Organisation
Es war schon immer ein Traum von mir in Kanada zu studieren. Kanada ist nicht nur bekannt für die atemberaubende Natur und für die renommierten Universitäten, sondern auch für die Multikulturalität und Freundlichkeit der Menschen. Dies sind alles Gründe, warum ich mein Auslandssemester in Kanada verbringen möchte.
Wie war der Bewerbungsprozess?
Ich bin sehr dankbar, dass das IEC Beratungsteam mir dabei geholfen hat meinen Traum zu verwirklichen. Nach einer sehr hilfreichen Beratung und einem unkomplizierten Bewerbungsprozess habe ich mich für die Carleton University in Ottawa eingeschrieben. Für die Bewerbung muss man lediglich die Bewerbungsformulare ausfüllen und einen Sprachnachweis einreichen.
Wenn man einen deutschen Pass hat, braucht man sich keine Sorgen wegen des Visums machen. Denn bei einem Aufenthalt von weniger als 6 Monaten wird gar kein Visum benötigt. Man braucht lediglich nur eine elektronische Reisegenehmigung (eTA), die man für nur für $ 7 CAD (etwa 4,70 €) beantragen kann. Da mein Aufenthalt länger als 6 Monate dauern wird, musste ich ein Study Permit beantragen. Aber auch dieser Prozess war schnell und einfach im Internet zu erledigen.
Warum die Carleton University?
Die Carleton University liegt in Ottawa, welche die Hauptstadt von Kanada ist. Ottawa ist einer der weltweit schönsten Hauptstädte und der Campus der Universität wird vom Rideau River und Rideau Kanal umgrenzt. Die Carleton Universität hat nicht nur eine gute Lage, sondern auch einen guten Ruf. Aber auch die tollen Studienprogramme sowie die breite Auswahl an Aktivitäten sind Gründe, warum ich die Carleton Universität gewählt habe.
Tipp: Die Universität bietet ein "Connect with a peer" Programm an. Hierbei kann man sich mit einem Student /in, die vor Ort studieren, in Verbindung setzen und ihm/ihr alle möglichen Fragen zum Studentenleben in Kanada etc. stellen. Ich finde das sehr gut, damit werden nicht nur die noch offenen Fragen beantwortet, sondern man lernt auch noch jemand neues kennen.
Ankunft in Ottawa
Aller Anfang ist schwer. Nach dem Einzug in mein Studentenwohnheim habe ich mir natürlich Sorgen über viele Dinge gemacht. Ich bin sehr froh, dass ich mich hier relativ schnell einleben konnte und mich sehr gut mit meinen Mitbewohnerinnen verstehe. Glücklicherweise habe ich auch viele neue Menschen kennengelernt und Freunde gefunden.
Move-In-Day:
Ich habe mich entschieden, in den Residences (Wohnheim) auf dem Campus der Uni zu wohnen, da man dort einfach mehr vom Studenten-Leben mitbekommt. Bevor man einziehen konnte, musste man erstmal sein eigenes Move-In-Package vom jeweiligen Wohnheimsgebäude abholen. Das Move-In-Package beinhaltet dabei die Schlüssel für die Zimmer, ein paar Informationsflyer, den Studentenausweis sowie U-Pass. Der U-Pass ist eine Fahrkarte, mit der man kostenlos mit Bus und Bahn in ganz Ottawa fahren kann. Beim Einzug wird man von sehr vielen hilfsbereiten Studenten herzlich empfangen. Diese helfen gerne dein ganzes Gepäck in dein Zimmer zu tragen.
Orientation Week:
In der ersten Woche findet die Orientation Week statt, bei der man viele neue Menschen kennenlernt. In dieser Woche gibt es eine Reihe von Aktivitäten, an denen man teilnehmen kann. Zum Beispiel die Movie Night, Quiz Night oder Northern Light Show zusammen anschauen gehen. Ich hatte mich entschieden, zusammen mit anderen die Lichtershow am Parliament Hill anzuschauen. Es ist eine wunderschöne Show und ich würde es definitiv weiterempfehlen.
Carleton Expo:
Am Dienstag gab es eine Carleton Expo, bei der verschiedene Hochschulgruppen sich vorstellen und man sich für die jeweiligen Gruppen anmelden kann. Hier gibt es über 500 Gruppen, die einen eigenen Stand haben und man kann sich an den jeweiligen Ständen informieren. Ich habe mich hierbei auch für ein paar Gruppen eingeschrieben.
Universität & Studenten-Leben
Für das Herbstsemester (September bis Dezember) habe ich nur 3 Kurse gewählt. Die Kurse sind hierbei Psychologie, Medien und Kommunikation und Finance. Da ich in Deutschland Wirtschaftswissenschaften studiere, wollte ich eher Kurse mit wirtschaftlichen Bezug belegen. Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Stundenplan, da ich nur an zwei Tagen Vorlesungen habe. Allerdings ist der Finance-Kurs ein Online-Kurs, bei der man die Vorlesungen nur auf der Universität Plattform anschauen kann.
Während wir in Deutschland für jeden Kurs nur eine Prüfung am Ende des jeweiligen Semesters haben, gibt es in Kanada mehrere Prüfungen innerhalb des Semesters. Die Kurse in Kanada haben mindestens zwei Prüfungen: Midterm und Final Exam. Aber je nach Kurs und Professor gibt es noch zusätzliche Assignments (Aufgaben wie Präsentationen, Essays schreiben etc.), die auch mit in die Endnote einfließen. Zudem ist der Arbeitsaufwand hier viel größer als in Deutschland. Man sollte zum Beispiel vor jeder Vorlesung eine bestimmte Anzahl an Seiten von verschiedenen Lektüren gelesen haben, damit man sich in der Vorlesung beteiligen kann. Meiner Meinung nach finde ich es eigentlich besser, weil man dann immer am Ball bleibt und nicht den ganzen Stoff bis ans Ende aufschiebt. Die Studentenanzahl in den Kursen ist hier jedoch relativ ähnlich wie in Deutschland. In meinem Psychologiekurs sind es etwa 400 und in meinem Kommunikation und Medien Kurs sind es nur 80.
Die Vorlesungen sind hier meiner Meinung nach viel besser als in Deutschland. Die Professoren versuchen den Unterricht interessant zu gestalten, indem sie viele Beispiele einbringen oder manchmal sogar Memes verwenden. Natürlich ist es auch von den Professoren abhängig, ob die Vorlesungen gut sind oder nicht.
Du möchtest mehr vom kanadischen Studenten-Leben mitbekommen?
- Tipp 1: Wohnt auf dem Campus
- Dadurch ist man direkt in der Universität und bekommt somit auch am meisten vom Unileben mit. Außerdem hat man es dann auch nicht weit weg von den Vorlesungsräumen. Das Wichtigste ist, dass man den ersten Schritt macht und die Leute anspricht.
- Tipp 2: Geht zu den Uni Events
- Es gibt viele Events fast jeden Tag an der Universität oder allgemein auch in Ottawa. Beispiele für tolle Veranstaltungen sind zum Beispiel Paint Night, bei der man kostenlos mit Acrylfarben malen konnte. Weitere Events sind Karaoke Night, Board Game Night und Pumpkin Carving Night etc. Vor allem am Anfang des Semester würde ich euch empfehlen mehr an diesen Events teilzunehmen, weil man dort viele neue Menschen kennenlernt und neue Freundschaften schließen kann. Ich habe dadurch auch sehr gute Freunde gefunden.
- Tipp 3: Tretet einer Hochschulgruppe bei
- Viele Veranstaltungen werden von den Hochschulgruppen, die hier "Clubs" genannt werden, organisiert. Es gibt eine sehr große Auswahl an Clubs in Carleton. Ich habe mich damals für viele verschiedenen Hochschulgruppen eingeschrieben, wie zum Beispiel Photography Club, Tea Club, DECA (Business Club), CUDC (Carleton University Dance Crew), ACAC (Asian Canadian´s Association Carleton) etc. Nach einer Zeit habe ich mich dabei für zwei Gruppen entschieden, die CUDC und die ACAC.
Ich bin sehr froh, dass mich für die beiden Gruppen entschieden habe. Ich habe nicht nur neue Freundschaften geschlossen, aber auch viele neue Erfahrungen gemacht und gaaanz viel Spaß dabei gehabt. Deshalb kann ich euch nur ans Herz legen, einer Hochschulgruppe beizutreten.
Wohnen in Ottawa
Downtown Ottawa:
Man kann die wunderschöne Hauptstadt Kanadas schon zu Fuß erkunden. Das Parliament Hill befindet sich dabei direkt im Zentrum der Stadt am Rideau Kanal. Am Parliament Hill befindet sich das prächtige Parlamentsgebäude sowie im viktorianischen Stil gebaute Gebäude und einzigartige Museen wie die National Gallery of Canada mit namenhaften Sammlungen indigener und anderer kanadischer Kunst. Man kann natürlich auch schön in Ottawa shoppen gehen. Dazu eignet sich das Rideau Centre besonders gut. Es ist ein vierstöckiges Einkaufszentrum in der Rideau Street und ist etwa 30 Minuten mit dem Bus von der Carleton Universität entfernt. Es ist ziemlich groß und ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft, durch das ganze Einkaufszentrum zu laufen. Nicht weit von dem Rideau Centre ist dabei der ByWard Market. Es ist ein Farmers Market und außen herum gibt es viele nette Geschäfte wie Restaurants, Imbissbuden, Cafes und Bars. Ich finde es hier wunderschön und wenn man mal frisches Obst und Gemüse kaufen möchte, kann man da einfach hingehen.
Chinatown:
Wenn man asiatisches Essen probieren möchte: In Ottawa gibt es hierbei ein Chinatown. Es gibt eine große Bandbreite an Essen von unterschiedlichen Ländern wie Korea, Japan, Vietnam und natürlich China. Ich gehe hier gerne auch in den asiatischen Supermarkt, bei der es eine gute Auswahl an asiatischen Sachen gibt.
Little Italy:
Für Leute die italienisches Essen lieben, in Ottawa gibt es auch ein italienisches Viertel "Little Italy". Hier gibt es eine große Auswahl von italienischen Restaurants.
Freizeit & Ausflüge
Rundreise durch Kanada vor dem Semesterstart
- Erster Stop: Toronto
- Toronto ist die größte Stadt Kanadas und die Hauptstadt der Provinz Ontario. Zusammen mit meiner Familie habe ich die Niagara-Fälle, CN-Tower und natürlich auch die Innenstadt von Toronto erkundet. Wir haben uns hierbei ein Auto gemietet, da wir noch andere Städte Kanadas besuchen wollen. Die Niagara Fälle zählen zu einer der Must-See Sehenswürdigkeiten in Kanada. Die Wasserfälle trennen dabei Kanada und die USA. Als wir dort waren, war das Wetter hervorragend. Die Canada National Tower ist das Wahrzeichen Torontos und 553 Meter hoch. Hierbei hat man auf der Aussichtplattform eine 360 Grad Sicht auf Toronto.
- Nächster Stop: Thousand Island in Gananoque
- Mit dem Auto muss man über 2 Stunden von Toronto nach Thousand Islands fahren. Thousand Island (dt. Tausend Inseln) liegt an der Grenze zwischen Kanada und Amerika. Es ist eine atemberaubende Inselgruppe, die etwa aus 1864 Inseln besteht. Wir haben dort eine zweistündige Bootstour gemacht und eine Helikoptertour.
- Nächster Stop: Montreal
- Nach einer dreistündigen Fahrt sind wir in der Millionenstadt Montreal, das im Südwesten von der Provinz Quebec liegt, angekommen. Hier hat man das Gefühl, man wäre in Frankreich. Zu den Sehenswürdigkeiten, die wir in Montreal besucht haben, gehören der Botanischer Garten, die Mount-Royal und Vieux-Port.
- Vorletzter Stop: Quebec City
- Ich persönlich finde Quebec City viel schöner als Montreal. Es ist eine sehr schöne Altstadt mit französischen Flair und ist die Hauptstadt der Provinz Quebec. Dort haben wir die Altstadt, das wunderschöne Luxushotel Château Frontenac und die Citadelle of Quebec besucht.
- Letzter Stop: Ottawa
- Unser letztes Ziel ist die wunderschöne Hauptstadt Ottawa. In dieser Stadt habe ich die nächsten paar Monate gelebt.
Vancouver
Vancouver ist an der Westküste in British Columbia und ist eine der am dichtesten besiedelten und ethnisch vielfältigsten Städten. Es ist eine wunderschöne Großstadt mit atemberaubender Natur und vielen leckeren Essensmöglichkeiten.
Ich habe in einem Hostel direkt in Downtown in Vancouver gewohnt. Es war sehr praktisch, da viele Sachen, nicht weit entfernt davon sind. Zum Beispiel war der Sunset Beach Park nur etwa 15 Gehminuten von meinem Hostel entfernt. Wer gerne shoppen geht, der ist hier richtig. In Downtown gibt es sehr viele verschiedene Läden und für jeden etwas.
Panda Match Game
The Panda Game ist ein kanadischer Football Game zwischen zwei OUA Football Teams: die University of Ottawa und die Carleton University. Das Spiel heißt "Panda Game", weil die Trophäe für das Gewinner Team ein Panda namens Pedro ist.
Das Spiel wird hier ganz groß gefeiert. Es gibt dabei verschiedene Pre-Panda Partys und After-Panda Partys. Viele fangen schon morgen um 10 Uhr an zu trinken. Das Spiel beginnt dabei um 13 Uhr. Ich bin zusammen mit ein paar Freunden das Spiel anschauen hingegangen.
Camp Fortune
Camp Fortune ist ein Skizentrum, welches auch einen Hochseilgarten mit Zipline im Gatineau Park anbietet. An der Carleton Universität gibt es CuEx Hochschulgruppe für internationale Studenten, die verschiedene Ausflüge an verschiedenen Orten organisiert. Einer von Ausflügen war ein Tagesflug gemeinsam zum Hochseilgarten im Gatineau Park. Meiner Meinung nach ist der Ausflug empfehlenswert, da es sehr viel Spaß gemacht hat. Für den Hochseilgarten haben wir etwa 2 Stunden gebraucht und danach haben wir noch eine drei stündige Wanderung zum Meech Lake und den Carbide Willson Ruins gemacht.
Fazit
Das Semester hier an der Carleton Universität ging so schnell vorbei! Ich habe aber auch sehr viel erlebt und ich kann es euch nur raten, ein Auslandssemester zu machen.
Meiner Meinung nach ist der Arbeitsaufwand in Carleton viel mehr als an deutschen Universitäten. Während des Semesters kriegt man viele Assignments, Midterm Prüfungen in der Mitte vom Semester sowie die Endprüfung am Ende des Semesters. Dies hängt aber auch davon ab, welche Kurse man wählt. Ich würde euch empfehlen, eher Erstsemester oder Zweitsemester Kurse zu wählen, wenn ihr weniger Arbeitsaufwand haben wollt. Das Gute ist hierbei, dass die Professoren auch weniger von dir erwarten. Wenn ihr eure Sprache verbessern wollt, würde ich euch empfehlen Hochschulgruppen beizutreten. Dort habt ihr nämlich die Chance, auch Kanadier kennen zu lernen.
Man lernt so viel und ich habe auch das Gefühl, dass sich mein Englisch verbessert hat. In diesem Semester habe ich nicht nur tolle Freundschaften mit einzigartigen Menschen, die aus verschiedenen Ländern kommen, geschlossen, sondern habe mich auch selber weiterentwickelt. Ich bin auch sehr froh darüber, dass ich noch ein weiteres Semester in Ottawa verbringen kann.