Erfahrungsbericht: Selina
„Durch viele Uni Veranstaltungen der UNESN Gruppe war es kinderleicht hier Freunde zu finden.“
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University of Newcastle
Universität
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Australien
Land
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Auslandssemester im Bachelor
Programm
Bewerbung & Vorbereitungen
Eigentlich dachte ich immer, dass es gar nicht mal so einfach ist ein Auslandssemester selbst zu organisieren. Dadurch das die FH Potsdam Australien leider nicht mit im Programm hat, habe ich mich recht schnell ans IEC gewandt. Was auch auf jeden Fall eine super Entscheidung war. Im Grunde wird man Schritt für Schritt durch die Bewerbung geführt und es ist ziemlich easy. Man sollte sich nur vorher informieren welche Uni einem am besten zusagt und welche Anforderungen diese hat (Englisch Test/Studiengebühren/Kurse). Meine Wahl fiel auf die UON, da sie die Kurse anbietet, die meinen in Deutschland entsprechen und auch wegen der "niedrigsten" Studiengebühren.
Man bekommt ziemlich schnell seine Zusage und dann gehts eigentlich auch schon los mit den Vorbereitungen wie Semestergebühren überweisen, Visa beantragen, Flug buchen, Unterkunft für die ersten Tage buchen, - sowas wie sich vom Semesterticket befreien lassen, schauen das alle Papiere noch aktuell sind oder auch einen internationalen Führerschein zu beantragen.
Pretty much stuff to do!
Anreise & Wohnungssuche
Ich war eigentlich schon ziemlich früh hier, aber mit Wohnungen gab es dieses Jahr n dickes Problem hier. Ich habe mir zwei Tage vorher ein paar Besichtigungen über Flatmates und Gummtree organisiert. Natürlich waren die nicht optimal und einige auch schon vergeben, als ich hier war. Am Ende habe ich dann das winzigste Zimmer der Welt genommen für 200 AUD die Woche. Es gab auch größere Zimmer, je doch nicht direkt um Zentrum. Deshalb viel meine Wahl auf das kleinere Zimmer. Wie sich herausgestellt hat wohnten hier dann 11-14 Leute in unserem kleinen Häuschen ;) - alle Gott sei Dank wirklich super nett. Eine Französin, mit mir zusammen sind wir drei Deutsche und der Rest sind Australier - die uns stetig den wundervollen Aussie Slang beibringen!
Sonst kann man sich in den ersten Tagen seinen Studentenausweis am Campus besorgen, dort bei der Bank ein Konto eröffnen (bei mir war das die Commonwealth Bank), Handykarte (Optus + kann man auch mal für 5/10 etc. AUD aufladen im Gegensatz zu Telstra + muss man immer gleich für mehr aufladen, funktioniert aber dafür im Outback) und eine Opal Card für Busse und Bahn holen.
Zum Semesterbeginn war die O -Week an der Uni! Das kann ich echt jedem nur Nahe legen, der hier an die Uni kommt. Es ging morgens damit los kleine Baby-Haie zu füttern, dann zum Sandboarding und später zum Wein- und Biertasting. Top Tag!
Es gibt einige Partys hier, meistens Mittwochs und am Wochenende und - suprise surprise - wer hatte Donnerstags um 9 Uni? Jackpot - It's me! Hier studieren aber anscheinend auch alle nur Business, scheint sehr beliebt zu sein.
Finanzen & Arbeit
Da ja alles sehr teuer in Australien ist, habe ich mir zwei Jobs gesucht. Das hört sich erstmal sehr viel an, aber leider sind die Schichten bei beiden Jobs sehr kurz, deshalb zwei!
Meine erste Rückmeldung habe ich direkt am selben Tag bekommen, von einem österreichischen Restaurant auf der Darby Street und konnte direkt eine Woche später anfangen. Da das Restaurant gerade erst aufgemacht hat war es natürlich super zum Reinkommen. Alle waren neu und alle auf dem gleichen Stand. Die Arbeit ist recht einfach - Kellnern! Da ich vorher in Deutschland schon ein wenig Erfahrung gesammelt habe ist das meiste kein Problem.
Der zweite Job ist in einem kleinen Café direkt gegenüber. Super tolle Atmosphäre, ganz klein und gemütlich. Gott sei Dank musste ich keinen Kaffee machen, denn das ist hier wirklich eine Kunst. Mit kleinen Schwänen oder Herzchen auf dem Kaffee.
Ich bin auf jeden Fall super happy über beide Jobs, um mir für meine Reisen ein wenig zusammen zu sparen :-)
Vielleicht noch mal kurz was zum Stundenlohn, der ist ca. 21 Dollar. Sonntags ca. 10 Dollar mehr. Wie ihr seht, kann man hier sehr schnell viel Geld machen, wenn man Lust hat zu arbeiten. Man muss nur beachten nicht mehr als 20 Stunden als Student in der Woche zu machen. Es ist übrigens auch nicht unüblich hier zwei Jobs zu haben, nur vielleicht als International Student ;-) Einige meiner australischen Kollegen haben zwei/drei Jobs, da man oft keine 40 Stunden Woche machen kann.
Studium an der Newcastle
Kurse
Ich habe Grafikdesign, Studio Fotografie und 3D Animation gewählt - alle samt der hammer!
In dem Grafikdesignkurs geht es am Anfang vor allem um die Gestaltung einer eigenen Schrift, bei Fotografie um Portraits und in dem 3D Kurs um das Modulieren von einem Spielzeug meiner Wahl und spätere Animation.
Im ersten Abschnitt für meinen Grafikdesign musste ich einen Font gestalten. Ein wirklich großer Pluspunkt der Uni ist, dass man wirklich nicht allein gelassen wird wenn man die Programme nicht kann. Der Prof geht grundlegende Dinge in Tutorials durch und falls man noch Hilfe braucht kann man einfach während der Stunden fragen. Es gibt hier zu jeder Tutorial Stunde noch Lecture Stunden. Hier spricht der Professor, was ziemlich angenehm ist. Weiter ging es in diesem Kurs mit einem Booklet. 12 Seiten soll dieses haben, was ich für ein bisschen wenig empfinde und inhaltlich über einen Typografen unserer Wahl.
Mein Fotografie Kurs beinhaltet für meine erste Prüfung vier Fotos mit verschiedenen Lichtarten: High Key, Low Key, Mixed Light und Colour. Da wir alle im Rahmen unseres Kurses gemacht haben konnten wir natürlich auch jeder Zeit fragen wie man es noch besser machen kann. Für meine zweite Prüfung dürfen wir uns entweder ein vorgegebenes Thema aussuchen oder selbst eins wählen, was ich nun mache.
Der letzte Kurs, 3D Animation ist schon etwas mehr eine Herausforderung. Da ich noch nie in dem Programm gearbeitet habe muss man sich hier erstmal einfinden. Wir arbeiten mit Cinema 4D. So ein Kurs wird bei uns in der Uni in Potsdam beispielsweise gar nicht angeboten und ist eine tolle Chance noch mal was anderes zu lernen.
Vom Niveau her ist es ziemlich einfach, aber gerade bei dem 3D Kurs viel Selbstinitiative gefragt. Meine Professoren sprechen zum Glück auch alle sehr deutlich. Das ist wohl aber auch nicht so üblich.
Der Campus hier ist ziemlich groß und um von A nach B zu kommen braucht man schon so seine 15 Minuten. Es gibt noch einen zweiten Campus in der Stadt - also für alle die ihr Semester an der UON planen - informiert euch an welchem Campus ihr die Kurse habt! Es gibt einen Shuttle der kostenlos zwischen beiden hin und her fährt. Dauert jedoch auch eine halbe Stunde. Man kann an der Uni auch wunderbar mal eines Nachmittags verbringen, wenn man Zeit hat, ATM und mehrere Cafés und Restaurants sind vorhanden.
Wohnen in Newy
Meisten haben die ganzen Internationals Pre-Drinks bei irgendwem, wo so gut wie jeder eingeladen ist. Ein paar Australier sind zum Glück aber auch immer noch dabei. Oft geht es danach dann zu einem Club, die hier eigentlich alle im Umkreis von 500 Metern liegen. An sich ist die Gemeinschaft hier wirklich gut. Klar spalten sich dann alle in etwas kleine Gruppen, aber das ist wohl auch normal. Oft trifft man die anderen auch einfach am Strand bei gutem Wetter.
Die andere Frage war ob man lieber auf dem Campus oder in der City wohnen sollte. Generell würde ich sagen wenn du 21/22 + bist eher in der Stadt. Auf dem Campus leben hauptsächliche jüngere Leute. Soll auch nicht schlecht sein aber ich würde immer die Stadt bevorzugen. Warum? Der Strand ist auf jeden Fall ein super Pluspunkt für mich, du kannst abends feiern und essen gehen auf der Darby Street und dir, falls das wichtig wäre, einen Job in der Stadt suchen. Was sicher einfacher hier ist als auf dem Campus. Klar - es sind 15-25 Minuten Busfahrt - kommt ganz auf den Fahrstil des Busfahrers an. Gott, manchmal bekommt man echt Angst wie die hier fahren ;-) Meistens sind es so 18 Minuten ca. und das ist völlig okay meiner Meinung nach. Ich hatte aber auch nur drei mal die Woche Uni und fand die Fahrt sogar ganz angenehm.
OLIVE TREE MARKET
Einmal im Monat findet hier in Newcastle der Olive Tree Market statt. Ein kleiner Markt im Civic Park der aber auch jeden Fall einen Besuch wert ist.
Hier gibt es alles mögliche zu kaufen. Es gibt einige Buden mit leckerem Essen wie Falafel Teller, Crépes, Pofferties, aber auch viele Stände mit Frucht Smoothies oder Acai Bowls - super lecker!
Der andere Teil des Markts war mit allerlei selbst gemachtem Schmuck, Taschen, Kissenbezügen oder eigenproduzierter Marmelade/Honig gefüllt.Die Sachen die hier verkauft werden sind wirklich schön. Es gab auch einen wundervollen Stand mit tollen Blumensträußen. Alles ist toll und liebevoll hergerichtet und man gibt sich wirklich viel Mühe.
In Mitten des ganzem gibts es dann noch live Musik und viele große Decken auf die man sich setzen kann. Toller Markt und tolle Souvenirs gefunden!
Ausflüge in Australien
KURZURLAUB IN BYRON BAY
Byron Bay - hat die Strände die alle in good old Germany neidisch machen ;-)
In einer Woche ging es von Mittwoch bis Sonntag nach BBay! Nachdem wir die ultra lange Autofahrt mit wechselnden Launen über den Musikgeschmack des jeweils anderen dann doch überstanden hatten wurde Abends nicht mehr viel gestartet. Am nächsten Tag ging es dann auf auf - zu den Wasserfällen. Auch wenn wahrscheinlich keiner so richtig Lust hatte in diesem dunklen Loch zu schwimmen kann man sich das ja doch nicht entgehen lassen. Nach zwei Minuten hätte ich eh nicht mehr gespürt ob da was in mein Bein beißt - weil: Arschkalt!
Nächster Stop war der Strand, der auch unglaublich schön war und kaum Leute. Da sind wir geblieben bis es frisch wurde :-) Abends dann los ins "Monkeys".Nachdem wir dann versucht haben unseren Weg nach Hause zu finden, noch ein, zwei Stops gemacht haben, haben sich auf einmal alle gerauft und sind gegeneinander gesprungen. Ich habe keinen blassen Schimmer wieso, aber ich bin dabei hintenüber gekippt und schön auf meinen Hinterkopf gefallen. Ju - nächster Tag war dann eher uninteressant da ich mit Kopfschmerzen und Netflix Dokus im Bettchen geblieben bin. Sonntag dann aber wieder voll motiviert zum Aussichtspunkt in BBay gefahren. Traumhaft! Morgens kann man dort als allerersten Punkt in Australien die Sonne sehen :-)
SYDNEY BABY
Ein Wochenende habe ich mit ein paar Freunden in Sydney verbracht. Da es kein weiter Weg bis dorthin ist und wir dachten man könnte dort sicher besser Geburstag feiern als in Newcastle haben wir uns in den Zug gesetzt und sind Donnerstagabend angekommen.
Angekommen im Hostel, wo wir eigentlich ein vier Bett Zimmer gebucht hatten, mussten wir dieses leider mit einer kleinen Mottenfamilie teilen ;-)
An meinem Geburstag war das Ziel des Tages auf jeden Fall stressfreies Sightseeing zu machen - und das hat wunderbar geklappt! Frühstück, auf zur Harbour Bridge und von dort zum Opera House - Sightseeing Attraktion Number One! 1 Stunde Pause, vom vielen laufen ;-) Danach sind wir zum Bondi Beach, um gleich die nächste Pause zu machen. Der Strand war wirklich super schön! Abends ging es dann für ein paar Pre Drinks zu einem Freund und danach in den Club Chinese Laundry. Der Club war leider eher mäßg, aber mit den richtigen Leuten macht Gott sei Dank alles Spaß. - Gar nicht sooo viel gesehen von Sydney, aber trotzdem ein tolles Wochenende gehabt!
HIKE BLUE MOUNTAINS
Eine weitere Woche waren wir von der Uni aus auf einem Hike durch die Blue Mountains. Dieser Stop sollte auf jeder To Do Liste stehen wenn ihr an der Ostküste Australiens reist, oder hier in der Nähe studiert, denn sie sind es wirklich wert. Leider haben wir keine sonderlich große Runde gemacht und sind im Endeffekt nur die Treppen runter - man startet nämlich oben - zu einem Wasserfall. Der war wirklich unheimlich schön und lohnt sich auf jeden Fall. Doch alles was man runter läuft läuft man eben auch wieder hoch ;-). Gleich danach haben wir uns zu den „Three Sisters“ losgemacht, was einfach zu Fuß zu erreichen war.
Eigentlich war das wohl mein Highlight, denn man konnte von links nach rechts nur Berge sehen. Traumhaft! Hier haben wir uns dann den Sonnenuntergang angeschaut. Ich würde euch definitiv empfehlen den Trip dann wohl doch lieber alleine zu organisieren und auch mit der Seilbahn ins Tal zu fahren, mehrere Lookouts zu besichtigen, in die „Three Sisters“ hineinzugehen etc. Es war nämlich ein bisschen schade nur so wenig gesehen zu haben.
Trotz allem ein tolles Wochenende.
Fazit
Was ich erwartet habe von der Uni hier wurde weit übertroffen. Die Uni bietet so ein großes, tolles Programm an Kursen an und selbst im Nachhinein konnte ich meine Kurse hier noch ohne Probleme finassieren und umwurschteln bis ich meinen perfekten Stundenplan hatte. In allen Kursen hatte man guten Kontakt zum Prof und auch die Einteilung von Lecture und Tutorial war super. Alles in allem ist sind die Kurse in Australien ein wenig „schulischer“ und nicht ganz so eigenverantwortlich wie bei uns an der FH Potsdam.
Der Campus in Callaghan ist riesig und bedarf ein wenig Übung, bis man sich zurechtfindet, aber alle Leute, die man hier trifft, sind unglaublich hilfsbereit und freundlich.
Damit komm ich auch schon zu meinen nächsten Erwartungen. Ich hätte wirklich nicht gedacht die Australier SO easy-going und nett sind. Klar, hört man immer wieder, aber ich habe wirklich niemanden bis jetzt erlebt der unfreundlich war, oder nicht geholfen hat. - Doch Newcastle ist wohl auch eine SEHR freundliche Stadt. Ein wenig desinteressierter sind die Menschen natürlich in den größeren Städten und vor allem in Toure-Gegenden, wie Noosa, Surfers Paradies oder Byron Bay.
Für alle die irgendwie besorgt sind keinen Anschluss hier zu finden, das ist wirklich unbegründet. Durch viele Uni Veranstaltungen der UNESN Gruppe war es kinderleicht hier Freunde zu finden. Ich würde jedem Raten an der O-Week hier teilzunehmen, denn ich habe die meisten Freundschaften dort geknüpft.
Abschließend denke ich, war Newcastle als Standort einfach super. Eine super schöne, charmante kleine Stadt die einfach zu überschauen ist, tolle Strände hat und die kleinen Einkaufsstraßen reichen definitiv aus. Wer aber etwas mehr Trubel sucht der ist hier wohl falsch.