Erfahrungsbericht: Tushar
„Alles in allem verhalfen mir diese Erfahrungen mich weiterzuentwickeln und selbstbewusster zu werden.“
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University of South Australia
Universität
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Australien
Land
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Auslandssemester im Bachelor
Programm
Vorbereitung & Organisation
Bewerbung
Von meiner Ansprechpartnerin im International Office wurde mir die Agentur IEC empfohlen und ehrlich gesagt war IEC im gesamten Bewerbungsprozess eine große Hilfe. Eine Liste aller benötigten Dokumente kann man unter ieconline.de einsehen. Nach dem Einreichen dieser Unterlagen, erledigen die Mitarbeiter dort den Rest
Finanzierung
Um über ausreichend finanzielle Mittel verfügen zu können, wandte ich mich an das BAföG-Amt in Marburg. Hier fiel sehr viel Papierkram an, was üblich ist. Wichtig ist, dass man sich früh genug um den Antrag kümmert. Am besten sechs Monate vor Studienbeginn.
Kurse anerkennen lassen
Der nächste wichtige Schritt ist sich die Kurse anerkennen zu lassen, die man im Ausland absolvieren möchte. Tipp: Lasst euch am besten zwei bis drei Kurse mehr anerkennen, als ihr eigentlich belegt um auf der sicheren Seite zu sein, falls bestimmte Kurse nicht angeboten werden oder nicht belegt werden können. Kümmert euch auch hier rechtzeitig darum, denn Professoren benötigen gerne mal Wochen bis sie antworten.
Visum beantragen
Das Visum könnt ihr nur online auf der Website des Department of Home Affairs beantragen. Als Student bewirbt man sich für das subclass 500 Visum und in der Regel erhält man das Visum innerhalb kürzester Zeit. In meinem Fall habe ich das Visum direkt am nächsten Tag erhalten.
Impfen lassen
Lasst euch von eurem zuständigen Hausarzt darüber beraten, welche Impfungen ihr für euren Aufenthalt benötigt. Tipp: Kümmert euch min. drei bis vier Monate vorher darum.
Nun wenn der stressigste Kram einmal erledigt ist, könnt ihr euch entspannt in den Flieger setzen und euch auf das wahrscheinlich größte Abenteuer eures Lebensfreuen!
Ankunft in Adelaide
Nach ewiglangem anstehen an der Passkontrolle und Gepäckabgabe, konnte ich endlich frische australische Luft einatmen. Erste Überraschung, im Gegensatz zu Deutschland, wo zu der Zeit Temperaturen um die 35° C herrschten, waren es hier beim Winter bei ca. 10°-16°C. Also Tipp Nr.1: Packt genügend warme Sachen ein, wenn ihr euren Auslandsaufenthalt in den Monaten Juni-September plant.
„Metromate“ ist eine sehr hilfreiche App. Die App sagt euch, wann genau ihr von eurem Standort aus losgehen müsst, um den nächsten Bus oder die nächste Bahn zu erwischen. Sie führt euch immer genau von eurem aktuellen Standort bis zum Ziel mit jeglichen Umstiegen und Fußwegen. Auf der Karte in der App könnt ihr stets eure Position einsehen und bekommt unter anderem auch ein Alarmsignal, wenn es langsam Zeit wird für den nächsten Bus aufzubrechen oder für die Haltestelle bei der ihr aussteigen müsst.
- Barossa Valley
Barossa Valley ist bekannt für seine Weine, die weltweit ein hohes Ansehen genießen. Hier haben wir ein paar Weingallerien besucht und dort die besten Weine probiert. - Glenelg Beach
Hier mindestens einmal den Sonnenuntergang zu betrachten ist ein muss für jedermann. Glaubt mir das Farbenspektakel ist der Wahnsinn!! - Henley Beach
Falls ihr auf der Suche nach einer ruhigen Atmosphäre seid, dann ist der Henley Beach die beste Location. Am besten lässt sich die Aussicht bei einem Kaffee morgens in der Malobo bar genießen. - Morialta Park
Mit meinen neuen Freunden Fran und Mario war ich im Morialta Park wandern. Es ist ein ruhiger Park mit vielen bunten Papageien und wilden Koalas. Zusätzlich könnt ihr hier wunderbare Aussichtspunkte bewandern und Wasserfälle bestaunen. - Cleland Park Über eventbrite.com werdet ihr viele Angebote für kleine oder große Events finden. So wurde auch eine Tour durch den Cleland Park für 25 aud angeboten und die konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Hier habt ihr die Möglichkeit Kängurus zu füttern und Koalas zu streicheln. Auch viele andere Tierarten sind hier vertreten, z.B. Emus, Schlangen und Wombats.
Haltet hin und wieder Ausschau nach neuen Events. Denn sie sind eine großartige Möglichkeit neue Leute kennenzulernen.
Wohnen in Adelaide
Viele Studenten buchen für eine gewisse Übergangszeit ein Airbnb oder ein Zimmer im Hostel, um sich danach vor Ort auf Wohnungssuche zu begeben. Als ich im Juli nach Australien kam, hatte ich die Möglichkeit die ersten paar Wochen bei meinen Verwandten zu wohnen. Das hatte den Vorteil, dass ich mir einen groben Eindruck von Adelaide verschaffen konnte.
Die University of South Australia besteht aus mehreren Campi. Meine Kurse werden im Mawson Lakes Campus abgehalten und ich hatte am Anfang gar keine Ahnung wie weit der Campus eigentlich entfernt ist.
Nun boten sich mir zwei Möglichkeiten. Die erste wäre eine Wohnung in Mawson Lakes zu suchen. Das wäre erstens preislich günstiger und relativ nah zum Campus. Aber der Nachteil wäre, man müsste immer mit dem Zug oder Bus in die Stadt fahren, um feiern zu gehen oder Freunde zu besuchen. Die zweite Möglichkeit wäre eine Wohnung im CBD (Central Business District) zu suchen, um nah am Geschehen zu sein. Ich entschied mich daher in der Stadt zu bleiben. Nach langer Suche hatte ich Glück, denn üblicherweise laufen die Mietverträge meist 6-12 Monate. In meinem Fall habe ich ein Townhouse gefunden mit einer Mitbewohnerin, für 220$ die Woche (umgerechnet ca. 550€ mtl.) und einer Vertragslaufzeit von 3 Monaten. Das Haus befindet sich in South Terrace, nur 10 Busminuten vom Bahnhof und ca. 10 Gehminuten von der Rundle Mall entfernt.
Studium an der UniSA
Orientation-Week
Die O-Week hatte den Zweck neue und vor allem internationale Studenten mit allen nötigen Informationen rund ums Studium, Gesundheit, Freizeitangebote uvm. zu versorgen. Der allererste Vortrag war an alle Studenten gerichtet, danach wurden die internationalen Studenten von den lokalen getrennt.
Wenn man das gewusst hätte, hätte man die nächsten paar Stunden mit einer tollen Kennenlernphase und vielen Icebreaker Spielen mit anderen internationalen Studenten verbracht.
Als ich dann beim Unirundgang begriff, dass ich in der falschen Gruppe bin und eigentlich in ein ganz anderes Gebäude muss, waren fast alle interessanten Aktivitäten vorbei. :( Immerhin kam ich noch rechtzeitig für das letzte Spiel, bei der ich einer Gruppe internationaler Studenten zugeordnet wurde. Wie es sich später herausstellte, wurden genau diese Jungs zu meinen besten Freunden. Als neuer in der Gruppe möchte man natürlich wissen wo die Herrschaften alle so herkommen. Überraschenderweise bestand unsere Fünfergruppe aus vier deutschen und einem Spanier. :D Anschließend tauschten wir unsere Nummern aus und die WhatsApp Gruppe der “Adelaide Gang” wurde gegründet.
Bei den Aktivitäten lernten wir unseren Unibuddy Georgia kennen. Sie ist eine lokale Studentin und informiert uns ständig überkommende Events oder Pub Crawls.
Am Freitag fand eine Party für Internationale Studenten statt, das „International Student Festival“. Die Feier fand im Club Super California – ein eher durchschnittlicher Club um ehrlich zu sein – statt. Aber wenigstens waren die Getränke günstig. :D Zusammengefasst war es ein toller Abend, mit der tollen Möglichkeit zusammen mit den neu hinzugewonnenen Freunden die Tanzfläche zu rocken.
Alles in allem war es eine sehr gelungene Woche und ich muss ehrlich sagen, dass sich UniSA mächtig ins Zeug gelegt hat, was das Willkommensprogramm angeht. Bei all den Veranstaltungen ist es eigentlich schon fast unmöglich nicht neue Freundschaften zu schließen. :D Dafür großen Respekt und ein fettes Daumen hoch!!
Study Experience
Da ich Wirtschaftsingenieurwesen studiere und alle Wirtschaftskurse schon bestanden hatte, ließ ich mir zwei Kurse aus dem Bereich des Maschinenbaus anerkennen. Als erstes „Technische Mechanik 1“ (Engineering Mechanics) und als zweites „Strömungslehre“ (Fluid and Energy Engineering). Den dritten Kurs (Engineering Design and Innovation) wählte ich aufgrund persönlichen Interesses.
Zu Beginn des Semesters fanden Einführungsveranstaltungen statt, in denen der Kurs, die Guidelines, die Professoren, die Tutoren und die Website vorgestellt wurden. Dann ging es eigentlich schon los. Der Stundenplan war ziemlich entspannt. Ich hatte nur drei Tage in der Woche Vorlesungen und nur eine die morgens um 8:10 am begann.
Zu Beginn meines Auslandsaufenthalts hatte ich die Befürchtung, dass ich an der Uni mit den Kursen nicht zurechtkommen würde und unter anderem an der Sprache scheitern würde, da das Level schon ein ganz anderes ist im Vergleich zum Schulenglisch. Aber ehrlich gesagt waren diese Sorgen komplett unbegründet. Denn bei jeglichen sprachlichen Problemen oder Fragen, wie z.B. wie reiche ich Assignments ein, wie beantrage ich eine Extension etc. findet man schnell jemanden der einem weiterhelfen kann, sei es das Campus Central oder die Kommilitonen. Hatte ich in den Kursen irgendwelche Verständnisprobleme, konnte ich mich immer an die Professoren wenden, entweder persönlich oder per E-Mail.
Was ich allgemein über die Kurse sagen kann, ist, dass diese sehr strukturiert und leicht zu überblicken waren. Alle drei Kurse waren theoretisch und praktisch angelegt, was mir persönlich sehr gefiel. Außerdem konnte man in Gruppenarbeiten tolle neue Leute kennenlernen. Die Studenten nehmen die Kurse ziemlich ernst und motivieren sich gegenseitig, um Bestnoten zu erzielen.
Über das Semester ist man wirklich sehr beschäftigt und muss eigentlich täglich etwas für min. einen Kurs erledigen. Daher war gute Organisation und Planung sehr wichtig.
Rückblickend habe ich meine Zeit auf dem Campus sehr genossen und sehr viel neues gelernt. Ich war vom Campus, den Professoren und den Kursen sehr begeistert, sodass ich eigentlich nichts zu bemängeln habe.
Allgemein gehen die Ergebnisse der Klausuren nur zu 50% in die Endnote des Kurses ein. Die restlichen 50% bestehen aus in-class Quizes, Assignments oder Practicals.
Da man sich während des Semesters schon für all die Quizes vorbereiten muss und in Gruppenarbeiten Assignments erledigen muss, fällt einem die Vorbereitung auf die Klausur nicht allzu schwer. Denn dadurch, dass man schon während dem Semester schon so viel arbeitet und lernt, ist der Rest nur Wiederholung. Perfekt für Leute die, wie ich, die es gewohnt sind auf dem letzten Drücker zu lernen. :D
Was ich zum Niveau der Klausuren sagen kann, ist, dass man sie definitiv nicht unterschätzen sollte! Das beste Beispiel hierfür ist das Fach Engineering Mechanics. An meiner Heimatuni hat dieses Fach (Technische Mechanik 1) eines der höchsten Durchfallquoten. Also dachte ich mir, an der UniSA wird es schon nicht so schwer sein. WEIT gefehlt! Die Klausur hat mich wirklich ins Schwitzen gebracht. Aber keine Sorge, die Professoren halten sich an ihrem Stoff und fragen nichts ab was vom behandelten Stoff abweicht.
Sind die Klausuren einmal vorbei könnt ihr euch erstmal zurücklehnen. Ergebnisse gibt es ca. Mitte Dezember.
Ausflüge in Australien
Mount Buller Skitrip / Melbourne
Gestartet sind wir am 31. Juli mit ca. 10 Leuten. Es war ziemlich viel los und die Leute kamen von überall her, um hier im Skiresort zu entspannen oder den Berg rauf und runterzufahren. Die Atmosphäre war sehr angenehm und das Wetter war wunderbar sonnig. Obwohl relativ kalte Temperaturen vorhergesagt wurden, waren wir alle am schwitzen. In Melbourne angekommen verbrachten wir den Nachmittag mit einer kleinen Sightseeing-Tour durch Melbourne, da wir nur diesen einen Tag Zeit hatten. Am nächsten Tag hieß es dann zurück nach Adelaide, zurück zum Alltag.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Skiausflug, kombiniert mit einem Roadtrip und einem kleinen Vorgeschmack auf Melbourne.
Great Ocean Road
Während der Mid-Term break musste die Zeit einfach genutzt werden, um Australien zu erkunden. Auf meiner langen Liste der Places to visit befand sich auch ein Roadtrip am Great Ocean Road (GOR). Von Freunden habe ich viel über diese Strecke gehört und mir natürlich viele Fotos im Internet angeschaut.
Am Flughafen angekommen holten wir unser gemietetes Fahrzeug ab und schon konnte der Roadtrip losgehen. Vom Flughafen aus fuhren wir entlang der Great Ocean Road nach Apollo Bay und MEIN GOTT der Ausblick war der Wahnsinn!!! Man kann sich noch so viele Fotos oder Videos anschauen, aber live dort zu sein und den Ausblick mit seinen eigenen Augen zu bewundern, ist meiner Meinung nach ein ganz anderes Level. Beim weiten Ausblick auf den Ozean, hat man wortwörtlich das Gefühl am Ende der Welt zu stehen.
Die nächsten drei Tage nutzten wir folgende Orte zu besichtigen:
- London Arch
- Stevenson Falls
- Erskine Falls
Let's go to Sydney
Kaum waren die Klausuren vorbei, buchte ich mir direkt ein Flugticket nach Sydney. Als Unterkunft hatte ich die Wahl zwischen mehreren Hostels. Ich entschied mich für das YHA Sydney Central, welches ziemlich nah am Central Station lag. Nach dem Check-in legte ich meine Sachen im Hostel ab und nutzte den Nachmittag, um das CBD zu erkunden. Aufgrund des Buschfeuers in der Umgebung war der Himmel sehr verraucht und kleine Aschefetzen flogen durch die Luft. Dadurch war erstens die Luft zum Atmen sehr schlecht und außerdem war die Sicht recht vernebelt.
Nichtsdestotrotz machte ich mich auf den Weg und habe in den nächsten Tagen folgende Sachen abgeklappert:
- Opera House
- Stadttour mit Big Bus Tours
- Ausflug zu den Blue Mountains
- Surflesson am Bondi Beach
- Schiffsfahrt zum Darling Harbor
Was ich zusammenfassend über Sydney sagen kann ist, dass es eine überwältigende Stadt ist und vier Tage definitiv zu wenig sind. Um Sydney mit all seinen Facetten zu erkunden bräuchte man min. einen Monat, denn die Stadt selbst bietet so viele Aktivitäten und Attraktionen, dass man eigentlich ständig unterwegs ist. Alles in allem war es ein sehr aufregender Ausflug, den ich definitiv nie vergessen werde!
Fazit
Welche Erfahrungen habe ich gemacht?
Rückblickend kann ich eins definitiv sagen, ich habe vieles dazu gelernt. Angefangen damit die Angst zu überwinden und so weit weg von der Familie wegzuziehen, wenn auch nur für ein halbes Jahr. Ich wurde oft mit Problemen konfrontiert und musste lernen allein zurechtzukommen.
Alles in allem verhalfen mir diese Erfahrungen mich weiterzuentwickeln und selbstbewusster zu werden.
Würde ich Adelaide für ein Auslandsemester empfehlen?
Auf jeden Fall! Adelaide ist zwar kleiner und ruhiger als Melbourne, Sydney oder Brisbane, aber eben das hat mir am besten gefallen. Die Leute hier sind wirklich sehr nett, hilfsbereit und immer offen für einen Smalltalk. Ich glaube, ich habe dort nicht eine unfreundliche Person getroffen. In Adelaide gibt es viele gute Bars und Clubs, um ordentlich feiern zu gehen und eine ziemlich große und internationale Auswahl an guten Restaurants, um gut zu essen. Außerdem bietet Adelaide viele und sehr schöne Strände und außerhalb von Adelaide kann man auch viele interessante Orte, wie z.B. Victor Harbor, Kangaroo Island oder Barossa Valley, besichtigen.
Im Großen und Ganzen habe ich mich in Adelaide sehr wohl und sicher gefühlt und am meisten gefiel mir die relaxte Atmosphäre der Stadt.
Würde ich die University of South Australia für ein Auslandssemester empfehlen?
Zu 110 %!! Die UniSA ist sehr organisiert, modern und bietet eine Vielzahl an Studiengängen. Ich war begeistert von der Orientation Week, denn die UniSA hatte sich wirklich große Mühe gegeben, um all den neuen und internationalen Studenten eine angemessene Willkommensfeier zu bieten. Dank der O-Week lernte ich sehr viele nette Leute kennen, die mir mit der Zeit wirklich sehr ans Herz gewachsen sind. Außerdem bot die University eine große Wahl an Aktivitäten, an denen man mit seinen Freunden teilnehmen konnte.
Das Studium an der UniSA hatte ein hohes Niveau und man musste sich echt ins Zeug legen, um immer mitzukommen und gute Grades rauszuholen. Die Professoren waren sehr hilfsbereit und man konnte sich jederzeit persönlich oder per Mail an sie wenden und erhielt innerhalb kürzester Zeit eine Antwort.
Also zusammengefasst bietet die UniSA eine sehr angenehme Atmosphäre zum Studieren und ich habe meine Zeit dort sehr genossen. Daher kann sie wirklich mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
Zum Schluss möchte ich mich auch herzlich bei den Mitarbeitern von IEC bedanken, die mich bei der Bewerbung unterstützt und mir eine Menge Arbeit erspart haben.