Auslandsstudium & Hochschulrankings
Was bedeuten die Ergebnisse der einzelnen Hochschulrankings für dein Auslandsstudium?
Rankings verstehen
Hochschulrankings können mitunter eine gute Hilfe beim ersten Vergleich einzelner Hochschulen sein. Insbesondere über ausländische Universitäten lässt sich so ein besserer Überblick verschaffen – Reputation, Ruf, Qualität der Lehre oder Forschungsaktivitäten sind aus der Ferne schwer einzuschätzen. Rankings geben da erste Anhaltspunkte. Dennoch sollte man genau auf die Bewertungskriterien des jeweiligen Rankings schauen und die Hochschulauswahl nicht allein von der Tabelle abhängig machen.
Unterschiedliche Methodik der Rankings
Während einige Rankings ganze Universitäten miteinander vergleichen, betrachten andere nur die einzelnen Fachbereiche einer Universität. Das Gesamtergebnis der Rankings ergibt sich in der Regel anhand der Gewichtung der unterschiedlichen Indikatoren. Welche Indikatoren genau herangezogen werden und wie sie im einzelnen zueinander gewichtet werden, ist nicht standardisiert, sondern von Ranking zu Ranking unterschiedlich. Generell gilt, dass Rankings, in denen Universitäten als Ganze verglichen werden, keine allzu große Aussagekraft haben, weil die Qualitätsunterschiede innerhalb der Fachbereiche einer Universität enorm sein können. Neben Hochschulrankings sind die Akkreditierungen der ausländischen Universitäten wichtige Qualitätsmerkmale. Informiere dich über die ausländischen Hochschulen bei IEC!
Wie Rankings bei der Auswahl helfen können
Universitätsrankings können wertvolle Einblicke bieten und dir bei der Auswahl deiner Universität für ein Auslandssemester helfen:
1. Qualität und Ruf
Rankings geben dir einen Überblick über die Qualität und den Ruf einer Universität im internationalen Kontext. Hoch platzierte Universitäten genießen oft einen guten Ruf und bieten in der Regel eine qualitativ hochwertige Ausbildung.
2. Spezialisierung und Stärken
Rankings ermöglichen es dir, Universitäten zu identifizieren, die in bestimmten Studienbereichen oder Fachrichtungen besonders stark sind. Wenn du ein bestimmtes Fach studierst, kannst du eine Universität auswählen, die in diesem Bereich führend ist.
3. Forschungsmöglichkeiten
Hoch gerankte Universitäten neigen dazu, mehr Ressourcen für Forschung und Entwicklung bereitzustellen. Dies kann für dich von Vorteil sein, wenn du an Forschungsprojekten teilnehmen möchtest.
4. Internationale Erfahrung
Universitäten, die in Rankings gut abschneiden, haben oft eine diverse Studierendenschaft und ein starkes internationales Umfeld. Dies kann dir die Möglichkeit bieten, wertvolle interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
5. Karriereaussichten
Ein Abschluss von einer renommierten Institution kann sich positiv auf deine zukünftigen Karriereaussichten auswirken.
6. Netzwerkmöglichkeiten
Universitäten mit einem guten Ranking haben oft ein weit verzweigtes Alumni-Netzwerk. Dies kann dir bei der Entwicklung beruflicher Kontakte und Möglichkeiten helfen.
Persönliche Kriterien festlegen
Du solltest jedoch genau auf die Bewertungskriterien des jeweiligen Rankings schauen und die Hochschulauswahl nicht allein von der Tabelle abhängig machen. Entscheidend ist, welche Daten und Kriterien für die Bewertung der Unis herangezogen werden. Schaut ein Ranking vor allem auf die Forschungsstärke einer Uni, bringen z.B. eine hohe Anzahl an Promotionen pro Professor*innen die Hochschule in die Spitzengruppe, über die Betreuungssituation oder die allgemeine Zufriedenheit der Studierenden sagt das Kriterium Forschungsstärke jedoch nichts aus.
Neben den großen Hochschulrankings solltest du dir deshalb auch die Studierendenrankings- und Bewertungen ansehen, denn hier geht es auch um Kriterien wie Ausstattung, Dozierende und Organisation. Für deutsche Universitäten gibt es z.B. das Bewertungsportal StudyCheck. Ähnliche Seiten gibt es in jedem Land.
Bekannte Hochschulrankings
Times Higher Education Supplement (THES) – Higher World University Rankings
- jährliches Ranking mit einer Liste der besten 200 Universitäten weltweit
- für die Rankings wird eine Mischung aus qualitativen (Meinungen, Einschätzungen) und quantitativen Daten (Anzahl der Studierenden auf einen Lehrenden, Anzahl von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, usw.) herangezogen. Die Reputation und Tradition, weniger die Fakten, spielen für das Ergebnis eine große Rolle
- jährlich veröffentlichtes Hochschulranking
- bewertet Universitäten auf Grundlage von akademischer Reputation, Arbeitsgeberbewertung sowie Forschungseinfluss und internationale Vielfalt.
Academic Ranking of World Universities der Shanghai Jiao Tong University
- mehr als 1.000 Universitäten weltweit sind durch das Institut gerankt, die besten 500 werden jährlich online veröffentlicht
- sechs Indikatoren werden für die Bewertung herangezogen. Wissenschaftliche Beiträge in internationalen Fachzeitschriften, Preise und Auszeichnungen sind für die Bewertung besonders wichtig
CWUR - World University Rankings
- das Ranking wird von einer unabhängigen Organisation namens Center for World University Rankings erstellt
- betont die Qualität der Ausbildung und Forschung an Universitäten
Regionale und nationale Rankings
Australien: Hobsons Course Finder
- wendet sich vor allem an Studierende
- mit einem Vier-Sterne System werden unterschiedliche Faktoren bewertet, ein individuelles Ranking kann nach persönlichen Bedürfnissen zusammengestellt werden
Kanada: MacLeans - Guide to Canadian Universities
- die Hochschulen werden für eine bessere Vergleichbarkeit in drei Kategorien unterteilt
- in die Bewertung fließen sowohl qualitative als auch quantitative Indikatoren ein
- Die Rankings und Bewertungen werden in verschiedenen Fachbereichen und Kategorien der Hochschulen vorgenommen
- Studierende haben die Möglichkeit, nach ihnen wichtigen Kriterien zu differenzieren
Kritik an Hochschulrankings
Kritisiert wird oft die Gewichtung bestimmter Kriterien, die die angelsächsische Hochschulen klar begünstigen. Ein besonders hohes Gewicht hat z.B. die Anzahl (englischsprachiger) Publikationen in internationalen Fachzeitschriften. Dieses Kriterium wird für die Forschungsstärke einer Universität herangezogen.
Aktuelle Entwicklungen greifen diese Kritik auf - bei den etablierten Rankings werden teilweise neue Indikatoren herangezogen. Die International Ranking Expert Group (IREG) - Observatory on Academic Rankings ist ein internationaler Zusammenschluss von Ranking erstellenden Organisationen und Institutionen. Um das begehrte Qualitätssiegel zu erhalten, müssen Motive sowie ökonomische und kulturelle Rahmenbedingungen in die Bewertung einer Universität einfließen. Genauere Angaben zu den Kriterien des Qualitätssiegels findest du unter www.ireg-organisation.org
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